Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) stellt im Biosphärengebiet Schwarzwald in vielfacher Weise eine Besonderheit dar. Neben ihrem besonderen Fortpflanzungsverhalten zeichnet sie sich auch durch besondere Ansprüche an den Landlebensraum und die Fortpflanzungsgewässer aus.
Sie ist eine Amphibienart des Hügel- und Berglandes, bevorzugt vegetationsarme, gut besonnte Rohbodenflächen mit guten Versteckmöglichkeiten. Die Geburtshelferkröte findet man daher vor allem in felsigem Gelände, Mauern, schütter bewachsenen Böschungen, Steinhaufen sowie Lehmgruben. Dazu muss in unmittelbarer Nähe ein geeignetes Fortpflanzungsgewässer vorhanden sein. Das Gewässer muss eine ausreichende Mindesttiefe besitzen, die ein Austrocknen im Sommer sowie ein Durchfrieren im Winter verhindert, da die Geburtshelferkröte im Vergleich zu anderen heimischen Amphibienarten eine lange Larvenphase hat. In Frage kommen in der Theorie eine Vielzahl an Gewässern wie Kleinweiher, Löschteiche, Viehtränken, Bäche, Stauseen, usw.
Die Art erleidet jedoch einen stetigen Rückgang und wird auf der Roten Listen der Amphibien und Reptilien Baden-Württemberg als „stark gefährdet“ eingestuft. Das größte Vorkommen der Geburtshelferkröte im Biosphärengebiet befindet sich in einem Löschteich im Oberen Wiesental.
Dieser Löschteich ist seit Jahren eines der wichtigsten Fortpflanzungsgewässer für diese Art. Da der Löschteich inzwischen undicht ist, soll er dringend saniert werden, damit der Wasserstand stabil bleibt und somit die Population der Geburtshelferkröte nicht gefährdet wird. Zurzeit befindet sich sehr wenig Wasser (vor allem eher durch den Regen der letzten Tage) im Löschteich. Im Herbst wurde mit 8 Freiwilligen (NABU und BSG-Geschäftsstelle) eine erste Entkrautungs- und Entschlammungsaktion durchgeführt. Ganze „Gräserteppiche“ und anschließend Schlamm wurden mit Schaufeln und Haken aus dem Teich gehoben.
Bei der Aktion wurden Grasfrösche, ein Gelbrandkäfer und zwei kleine Bergmolche entdeckt und vorsichtig in der Nähe umgesetzt (leider keine Geburtshelferkrötenlarven, da der Teich zwischenzeitlich komplett trockengefallen war). Geplant ist, mit Hilfe der Gemeinde, in deren Eigentum sich der Löschteich befindet, die Teich weiter zu entschlammen und die undichte Stelle zu schließen.