Die Stadt Schönau im Schwarzwald wird das Biosphärenfest im kommenden Jahr ausrichten. Diese Entscheidung hat der Lenkungskreis des Biosphärengebiets Schwarzwald in seiner Sitzung unter dem Vorsitz von Regierungsvizepräsident Klemens Ficht getroffen. Der Termin werde in der nächsten Zeit zwischen den Beteiligten abgestimmt, heißt es in einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Freiburg.
„Die Biosphärenfeste erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Zum dritten Fest nach Todtnau kamen in diesem Jahr rund 6000 Besucherinnen und Besucher, die sich ein Bild von der Vielfalt der regionalen Angebote und der geförderten Projekte im Biosphärengebiet machen konnten. Wir sind zuversichtlich, dass wir diese erfreuliche Entwicklung im kommenden Jahr in Schönau fortsetzen können und setzen dabei auf die enge Zusammenarbeit mit unseren Partnerinnen und Partnern in den Kommunen“, sagte Regierungsvizepräsident Ficht.
Bei der Bewerbung für das Biosphärenfest hatte es neben Schönau mit Bernau auch noch einen zweiten Interessenten gegeben. Er dankte Bürgermeister Alexander Schönemann für die Bereitschaft, erneut Ausrichter des Fests zu sein. Das erste Fest vor zwei Jahren in Bernau sei ein großer Erfolg gewesen, der Maßstäbe gesetzt habe. Die Beschilderung des Großschutzgebiets macht laut Ficht ebenfalls Fortschritte: Demnächst werde es an der A 5 bei Freiburg und der A 98 am Hochrhein touristische Unterrichtungstafeln zum Biosphärengebiet geben. Projektreferent und Agrarökonom Florian Brossette stellte sein Arbeitsgebiet ALLMENDE 2.0 vor, bei dem exemplarisch für den Gemeindeverwaltungsverband Schönau nach neuen Wegen gesucht wird, um die gemeinsam genutzten Weideflächen auch in Zukunft dauerhaft offen zu halten.
Gute Nachrichten hatte Vizepräsident Ficht auch vom Projekt „Heimspiel für die Wildnis“ im Oberrieder Ortsteil St. Wilhelm, das die Umweltschutzorganisation WWF, der SC Freiburg, die Forstabteilung des Regierungspräsidiums Freiburg und das Biosphärengebiet Schwarzwald gemeinsam umsetzen. Der neue Wildniserlebnispfad werde am 8. Mai 2020 im Beisein des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller eröffnet.
Im September hat Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer den ersten sieben offiziellen Partnerinnen und Partnern des Biosphärengebiets ihre Urkunden übergeben. Weitere zwei Partner habe der Vergaberat kürzlich aufgenommen, nachdem sie die Qualitätskriterien von „EUROPARC Deutschland“ (e.V.) erfüllt hatten, berichtete Vizepräsident Ficht. Zudem habe in den Sommerferien eine gemeinsame Ferienfreizeit für Kinder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zahoransky AG stattgefunden.
Der Lenkungskreis beschloss am Donnerstag, dass das Biosphärengebiet Schwarzwald Mitglied im Verein „Bauwerk Schwarzwald“ wird. Ziel dieses Vereins ist es, das identitäts- und heimatstiftende Landschaftsbild zu erhalten – zum Beispiel durch ein Netzwerk für Fachleute und durch den Einsatz regionaler und nachwachsender Rohstoffe wie zum Beispiel Holz.
Andrea Hartz vom Büro agl aus Saarbrücken brachte die aktuellen Fortschritte zum Rahmenkonzept des Biosphärengebiets auf den Punkt: Dieser Masterplan soll nach den Vorgaben der UNESCO die Leitlinien der Entwicklung im Biosphärengebiet für die nächsten zehn bis 15 Jahre bestimmen und bis Mitte 2020 vorliegen. Nach der Auftaktveranstaltung am 19. September in St. Blasien war das Team an drei Tagen in der gesamten Gebietskulisse mit einem Infobus unterwegs und sammelte Anregungen bei drei Bürgerabenden.