Neue Perspektiven für den Natur-Tourismus: Schwarzwald-Touristiker informieren sich übers Biosphärengebiet

By 19. April 2018Pressemitteilungen

Das noch junge Biosphärengebiet Schwarzwald eröffnet neue Perspektiven für den Natur-Tourismus in der Region. Das ist das Ergebnis einer Informationsveranstaltung der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets für die  Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) am Donnerstag in Schönau. „Wir gehen davon aus, dass das im vergangenen Jahr von der UNESCO international anerkannte Schutzgebiet zusätzlich naturbegeisterte Menschen aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland in den Südschwarzwald locken wird. Für diese Zielgruppe können spezielle  Angebote geschaffen werden, die im Idealfall das Naturerlebnis mit einem Beitrag für den Natur- und Landschaftsschutz verbinden“, erklärte Jan Faßbender, der im Biosphärengebiet für den Fachbereich Regionalentwicklung und Tourismus zuständig ist.

STG-Geschäftsführer Hansjörg Mair sieht beispielsweise Potenzial im so genannten Voluntourismus, wo Gäste freiwillig auf Bauernhöfen oder Almen mitarbeiten und damit einen Beitrag zum Erhalt der Landschaft leisten. Interessant für den Schwarzwald sei auch das italienische Konzept „Albergo diffuso“: Dörfer, die keine Hotels haben, verteilen ihre Gäste auf verschiedene Gebäude und können somit vom Tourismus profitieren. „Das Biosphärengebiet bietet neue Möglichkeiten für den Tourismus im Schwarzwald, die wollen wir nutzen“, so Mair.

„Wir wollen die Tourismus-Fachleute für die Chancen des Biosphärengebiets sensibilisieren. Dazu ist es wichtig, dass sie die Grundlagen des weltweiten Biosphären-Netzwerks der UNESCO und die Schwerpunkte des Biosphärengebiets Schwarzwald kennenlernen“, so Faßbender, der die rund 25 STG-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Bernadette Ulsamer, die in der Geschäftsstelle für Bildung zuständig ist, informierte. Im Anschluss wurden vorbildliche Initiativen aus der Praxis vorgestellt: Um die Herstellung und Vermarktung regionaler Produkte ging es beim Besuch der Schönauer Seifenmanufaktur von Michaele Behringer, die ihre Seifen unter anderem aus heimischer Kuh-, Ziegen- und Eselsmilch herstellt. „So tragen die Seifen zur  Offenhaltung der Landschaft im Schwarzwald bei. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass regionale Produkte einen Mehrwert für den Natur- und Landschaftsschutz haben können. Diese Botschaft kommt auch bei Touristen gut an“, erklärte Faßbender. Das Thema „Urlaub auf dem Bauernhof“ stand im Mittelpunkt beim anschließenden Besuch des Marterer-Hofs in Fröhnd. Dort stellte Heidrun Glaser neue Ideen für Gäste vor. Unter anderem ist geplant, ein so genanntes Sleeperoo auf der Weide aufstellen, in dem Gäste mitten in der Natur übernachten können.