Der Lenkungskreis des Biosphärengebiets Schwarzwald kam am Donnerstag im Naturschutzzentrum Feldberg zusammen, um über die anstehenden Themen zu beraten und zu beschließen.
Eines der Ergebnisse der Sitzung war, dass für das Biosphärengebiet Schwarzwald geprüft werden soll, ob ein Mobilitätskonzept als Beitrag zum Klimaschutz entwickelt werden kann.
Im 2021 beschlossenen Rahmenkonzept des Biosphärengebiets ist die Erarbeitung eines Klimaschutzkonzepts und die Etablierung eines Klimaschutzmanagements vorgesehen. Ein Gutachten ergab jedoch, dass viele Gemeinden bereits eigene Klimaschutzmaßnahmen umsetzen oder planen und teilweise eigene Klimaschutzkonzepte erarbeitet haben. Unterstützung wünschen sich die Kommunen eher bei örtlichen Klimaschutzaktivitäten, bei Informationen über Fördermöglichkeiten und beim Erfahrungsaustausch.
Der Lenkungskreis hat daher beschlossen, auf ein eigenes Klimaschutzkonzept zu verzichten. „Das ist allerdings kein Aufruf, die Hände in den Schoß zu legen. Die Dramatik der Entwicklung entlässt uns nicht aus der Verantwortung, alle Möglichkeiten zur Bekämpfung des Klimawandels zu nutzen“, so Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, die den Lenkungskreis leitet.
Der Bedarf für ein übergreifendes Konzept hat sich hingegen im Bereich Mobilität herauskristallisiert. Mitglieder der Säule Wirtschaft des Biosphärengebiet-Beirats haben den Arbeitskreis Mobilität gegründet, um insbesondere den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern. Als größte Defizite wurden fehlende Ost-West-Verbindungen und nicht ausreichend aufeinander abgestimmte Fahrpläne über die Landkreise hinaus festgestellt.
Ein Mobilitätskonzept für das Biosphärengebiet könnte hier Abhilfe schaffen. Damit würde nicht nur die ländliche Mobilität verbessert, sondern auch CO2-Emissionen verringert. Der Lenkungskreis hat daher beschlossen, dass die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets die Machbarkeit eines solchen Konzepts prüfen soll.
Ein weiteres Thema des Lenkungskreises war der Schutz des Nutzviehs im Schwarzwald vor Wölfen. Dabei begrüßte der Lenkungskreis die Pläne des Landes, einer kompakteren Herdenhaltung den Vorzug vor einer weiteren Umzäunung der Viehherden zu geben. Bei der kompakten Herdenhaltung laufen Jungtiere mit wehrhafteren Alttieren auf der Weide und sind so besser vor dem Wolf geschützt. Ein ausreichender Herdenschutz ist Voraussetzung für eine Entschädigung der Landwirte bei Wolfsriss. Der Erhalt der Landwirtschaft ist für den Schutz der Allmendweiden als Alleinstellungsmerkmal im Biosphärengebiet unabdingbar.
Auch die Frage, wie das Biosphärengebiet bestehende Angebote unterstützen und koordinieren kann wurde diskutiert. Außerdem wurden mögliche Projekte im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums vorgestellt und mögliche Vereinfachungen bei Anträgen für das Biosphären-Förderprogramm besprochen. Der Antragsschluss für die nächste Förderrunde ist am 15. November.