Der Lenkungskreis des Biosphärengebiets Schwarzwald hat sich bei seiner ersten Präsenzsitzung in diesem Jahr im Bürgerforum in Zell im Wiesental über die Fortschritte im Großschutzgebiet informiert. Themen waren unter anderem das Leuchtturmprojekt Holz im Landkreis Waldshut, ein Zwischenbericht zu Allmende 2.0., der Neubau des MTB-Hauses in Schönau, des Infozentrums in Todtnau sowie das Rahmenkonzept.
„Es geht wirklich voran im Biosphärengebiet Schwarzwald“, so die Vorsitzende des Lenkungskreises, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. „Die vielen erfolgreichen Projekte zeigen, dass die Region immer besser zusammenwächst und wir auf dem Weg zu einer international anerkannten Modellregion für nachhaltige Entwicklung gut vorankommen.“
Der Lenkungskreis bedauerte, dass das Biosphärenfest wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste. Im kommenden Jahr soll das Fest am 27. Juni stattfinden und zwar wiederum in Schönau im Schwarzwald.
Waldshuts Landrat Martin Kistler stellte das „Leuchtturmprojekt Holz“ vor, für das ein Antrag über das Regio-WIN-Programm gestellt werden soll. Träger dieses Leuchtturmprojekts soll der neu gegründete Verein „Bauwerk Schwarzwald“ sein, der seinen Sitz in der Geschäftsstelle des Naturparks Südschwarzwald haben wird.
Projektreferent Florian Brossette legte einen Zwischenbericht zu „Allmende 2.0“ vor. Diese Studie untersucht den Ist-Zustand auf den offenen Grünlandschaften im Gemeindeverwaltungsverband Schönau und sucht nach Strategien einer zukünftigen Bewirtschaftung. Erste konkrete Ergebnisse zeigen die Entwicklung in der Zahl und Größe der landwirtschaftlichen Betriebe, durch Monitoring Veränderungen im Bewuchs der Landschaft und erste konkrete Hilfestellungen für die Gemeinden wie zum Beispiel einen Muster-Pachtvertrag.
Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn erläuterte den Sachstand zum Neubau des MTB-Hauses, in dem Tourist-Info und Geschäftsstelle des Biosphärengebiets untergebracht werden sollen. Noch im November 2020 möchte der Gemeinderat den Bauantrag auf den Weg bringen; wenn alles glatt läuft, könnte dann im Frühjahr 2021 mit ersten Erdarbeiten im Herzen der Gemeinde begonnen werden. Bei den Baustoffen ist aus statischen Gründen ein Grundstock aus Stahlbeton notwendig, möglichst viel Holz soll im oberen Gebäudebereich und beim Innenausbau Verwendung finden.
Regierungsvizepräsident Klemens Ficht brachte die Mitglieder auf den aktuellen Stand zu den Planungen zum Besucherzentrum in Todtnau. Als nächster Schritt befindet sich nun ein Architektenwettbewerb in Vorbereitung, für das ein Preisgericht gebildet werden soll. Auch hier wurden feste Qualitätskriterien wie die Verwendung regionaler und nachhaltiger Baustoffe vereinbart. Wenn sich das Projekt wie gewünscht entwickelt, ist eine Vergabe im kommenden Sommer vorgesehen.
Peter Wendl vom Büro agl aus Saarbrücken erläuterte den Mitgliedern des Lenkungskreises neueste Entwicklungen zum Rahmenkonzept. Erste Präsenzveranstaltungen wie ein Jugendworkshop und eine Seniorenveranstaltung waren wieder möglich, um mit bestimmten Zielgruppen ins Gespräch zu kommen. Aktuell ist der Biosphären-Infobus an drei Tagen an zehn Stationen unterwegs, um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Der Masterplan für die kommenden zehn Jahre soll konkrete Ziele und Maßnahmen identifizieren, die das Biosphärengebiet dann umsetzen wird.