Lenkungskreis befürwortet zwölf neue Förderprojekte im Biosphärengebiet Schwarzwald

Das Land fördert neue Projekte im Biosphärengebiet Schwarzwald. Wie der Lenkungskreis des Biosphärengebiets entschieden hat, werden zwölf Vorhaben mit insgesamt rund 225.000 Euro unterstützt. Sie reichen von der Landwirtschaft über Tourismus, Naturschutz bis zu Bildung und Kultur. Aufgrund der Corona-Krise fasste das höchste Gremium des UNESCO-Großschutzgebiets seine Beschlüsse ausnahmsweise im Umlaufverfahren.

„Als international anerkannte Modellregion für nachhaltige Entwicklung ist das Biosphärengebiet Schwarzwald seit inzwischen drei Jahren ein verlässlicher Partner. Das Förderprogramm des Landes ermöglicht den Menschen und landwirtschaftlichen Betriebe vor Ort, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. So schaffen wir einen konkreten Mehrwert für diese einzigartige Region und stoßen Investitionen in einer wirtschaftlich anspruchsvollen Lage an“, erklärte die Vorsitzende des Lenkungskreises, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer.

Gefördert werden unter anderem die „Sommerakademie Holz 2021“ von sechs Gemeinden aus dem Landkreis Waldshut (43.320 Euro), eine Weiterbildung zum Biosphärenguide in Zell im Wiesental (6080 Euro), die Pflanzung von Streuobstbäumen in Horben (3840 Euro), eine Wasserleitung für eine Weide in Schönenberg (10.270 Euro) sowie Investitionen in die Instandhaltung des Schlachthauses in Wies (3730 Euro).

Insgesamt lagen dem Lenkungskreis in diesem Jahr 24 Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund 770.000 Euro zur Entscheidung vor. Vier weitere Anträge waren zwischenzeitlich zurückgezogen worden, für zwei Anträge wurden alternative Fördermöglichkeiten erschlossen. Die Vorauswahl durch die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets fand anhand eines Kriterienkatalogs und mit einer breiten Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Behörden sowie des Beirats statt.

Die befürworteten Förderprojekte 2020 im Einzelnen (Fördersummen auf Zehnerstellen gerundet):

• Sommerakademie HOLZ 2021 (sechs Gemeinden im Kreis Waldshut): 43.320 Euro (zweijähriges Projekt)
• Weiterbildung zum Biosphärenguide in Zell im Wiesental: 6080 Euro
• Teamkleidung/Homepage Holzkohle in Wieden: 4040 Euro
• Weideschuppen für Maschinen in Landschaftspflege in Böllen: 50.230 Euro
• Pflanzung von Streuobstbäumen in Horben: 3840 Euro
• Wasserleitung auf eine Weide in Schönenberg: 10.270 Euro (zweijähriges Projekt)
• Motormäher mit Mulcher in Aitern: 22.250 Euro
• Motormäher im Kleinen Wiesental: 8380 Euro
• Instandhaltung Schlachthof Wies: 3730 Euro
• Mobiler Weidezaun: 1110 Euro
• Errichtung einer Ziegenweide in Schönenberg: 3060 Euro (dreijähriges Projekt)
• Spezialhangschlepper im Kleinen Wiesental: 68.890 Euro

Vier Projekte werden derzeit als mögliche „Nachrücker“ geführt. Die Geschäftsstelle sieht auch für diese Projektanträge noch alternative Fördermöglichkeiten.

Hintergrundinformation:
Das Förderprogramm „Biosphärengebiet Schwarzwald“ erstreckt sich auf eine etwa 63.236 Hektar große Gebietskulisse, bestehend aus 29 Städten und Gemeinden im Biosphärengebiet Schwarzwald. Jährlich stellt das Land Baden-Württemberg rund 200.000 Euro Fördermittel zur Verteilung bereit. Seit 2017 wurden insgesamt 60 Projekte mit Gesamtkosten von 2,24 Millionen Euro und einer Fördersumme in Höhe von 1,26 Millionen Euro bewilligt (in diesen Zahlen ist die Förderrunde 2020 noch nicht berücksichtigt).

Ehe die Projekte dem Lenkungskreis zur Entscheidung vorgelegt werden, prüfen die Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwarzwald sowie zuständige Behörden (Regierungspräsidium Freiburg und zuständige Landratsämter) und die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg die Anträge auf ihre inhaltliche und förderrechtliche Eignung. Die Landschaftspflegerichtlinie ist landesweit die rechtliche Grundlage für die Förderung von Naturschutzprojekten und somit auch Grundlage für das Förderprogramm „Biosphärengebiet Schwarzwald“. Der Antragsschluss für die nächste Förderrunde ist am 15. November.