Biosphärische Nachrichten aus dem Schwarzwald (Newsletter erstes Quartal 2023)

By 29. März 2023Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesen Tagen erleben wir häufig den Wechsel zwischen kalten und warmen Temperaturen, was uns den Übergang vom Winter in den Frühling ankündigt. Ein wenig geht es uns im Biosphärengebiet Schwarzwald auch so, dass wir jetzt nach knapp sechs Jahren unserer offiziellen Anerkennung auch von außen erfahren, wie unsere Projekte immer mehr Aufmerksamkeit erhalten und somit in die Frühlingsphase unseres Großschutzgebiets eintreten können.
Jüngstes Beispiel sind die erfreulichen Ergebnisse der dwif-Studie „Synergien zwischen Naturschutz und Tourismus in Biosphärenreservaten“ im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz (BfN), in der die Kulinarischen Hinterwälder Wochen als eines von vier Projekten ausgewählt wurden. Durch Gedecke mit Produkten aus dem Hinterwälder Rind werden nicht weniger als 200.000 Euro Umsatz für die Gastronomie generiert, die sowohl den Einzelbetrieben zu Gute kommen als auch der Regionalwirtschaft. Davon entfallen 80.000 Euro auf verkaufte Rindfleischprodukte, 50.000 Euro auf die verkauften Getränke und 70.000 Euro auf sonstige Speisen (also Beilagen, Vorspeisen sowie Desserts). Dabei zeigte sich ebenso eindrücklich, dass die Konsumentinnen und Konsumenten bei der Steigerung des regionalen Bezugs, mehr Qualität und mehr Tierwohl, bessere Vermarktung und eine Unterstützung lokaler Lieferketten auch bereit sind, etwas tiefer in den Geldbeutel zu greifen. Das ist doch eine sehr positive Botschaft, die dazu dienen kann, mehr Wertschöpfung und Wertschätzung für Nebenerwerbsbetriebe zu erzeugen, die sich in der Offenhaltung engagieren, und auch die Gastronomie in ihrer Überzeugung bestärkt, sich für regionale Anbietende und für mehr Nachhaltigkeit einzusetzen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß bei den weiteren Inhalten des Newsletters.

Walter Kemkes
Geschäftsführer Biosphärengebiet Schwarzwald

Erlebniskalender 2023: „Wir sehen uns draußen“
170 Termine zwischen Feldberg und Belchen

„Wir sehen uns draußen!“: Der neue Erlebniskalender des Biosphärengebiets Schwarzwald ist da. Das Angebot mit insgesamt 170 Terminen in 2023 reicht von geführten Ranger- und Themenwanderungen über Ausstellungen, Märkte und Feste bis zu Workshops und Seminaren. Natürlich ist das Biosphärengebiet mit verschiedenen Angeboten selbst vertreten. Dazu zählen unter anderem das Biosphärenfest in Dachsberg (30. Juli), die fünften Kulinarischen Hinterwälder Wochen (1. bis 15. Oktober), Landschaftspflegetage in Freiburg Kappel (30. September), Ibach (30. September) und in Oberried (7. Oktober) und vieles mehr. Die acht durch das Biosphärengebiet geförderten Themenwege werden im Kurzprofil vorgestellt.

Drittes Entdeckerheft zum Biosphärenwald
Mit Gääggi basteln, rätseln und forschen

Ein Entdeckerheft zum Biosphärenwald ist das neueste Printprodukt für Kinder aus dem Angebot der Bildung für nachhaltige Entwicklung im Biosphärengebiet Schwarzwald. Darin werden die vielfältigen Funktionen des Waldes in Zeiten des Klimawandels beleuchtet und für den Nachwuchs interessant aufbereitet. Das 16-seitige Printprodukt enthält moderne Zeichnungen, kurze, ansprechende Infotexte, eine Vielfalt an Aufgaben, Malüberraschungen und Bastelanleitungen.

„Einkaufen im Biosphärengebiet“
Direktvermarkter präsentieren ihre Produkte

Nach dem Motto „Einkaufen im Biosphärengebiet – natürlich gut“ will das Biosphärengebiet Schwarzwald mit einem neuen Einkaufsführer heimische und saisonale Produkte sichtbar machen. In der ersten Auflage präsentieren sich 25 Betriebe aus der Landwirtschaft mit ihrem Sortiment in der Direktvermarktung. Der Einkaufsführer bringt sowohl Einheimischen als auch Gästen die landwirtschaftlichen Produzentinnen und Produzenten vor Ort nahe. Die Produktpalette reicht von Eiern, Eis, Gemüse, Honig, Fruchtaufstrichen, Backwaren, Fleischprodukten, Milchprodukten über Getränke wie Apfelsaft, Schnaps und Liköre bis hin zu handgeschöpfter Seife, Holzprodukten und Töpferware.

Bürgerinnen und Bürger bewerten 24 Projektanträge
Gesamtsäule berät über geplante Einzelprojekte

24 Projektideen aus dem Biosphärengebiet Schwarzwald standen zur Abstimmung beim Treffen der sogenannten Gesamtsäule am 7. März in der Eventhalle in Todtnau. Aus dem Förderprogramm des Biosphärengebiets stehen Landes- und kommunale Mittel in Höhe von 200.000 Euro zur Verteilung bereit. Die Entscheidung trifft der Lenkungskreis des Biosphärengebiets Ende April. In seinem Rückblick erinnerte Kemkes an die bislang geförderten 104 erfolgreichen Projekte aus dem Förderprogramm seit 2017. Anschließend stellten sich die neu gewählten Vorstände der Beteiligungssäulen vor, die sich in die Themenbereiche Wirtschaft/Tourismus, Kultur, Bildung, Landnutzung und Naturschutz unterteilen und an den Zielen des Biosphärengebiets mitarbeiten. In Todtnau hatten die rund 50 Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, die ausgehängten Skizzen der neu beantragten Projekte zu studieren. Jeder konnte drei Bewertungspunkte verteilen. Das Spektrum der Projektideen reicht diesmal von unterschiedlichen Sommerakademien, einer Verbesserung der Weidewasserversorgung bis zu einer Seminarreihe und Workshops zu naturnaher Gestaltung von Gärten sowie weiterer Spezialmaschinen, um die Kulturlandschaft des Südschwarzwalds insektenfreundlich zu erhalten.

35 Junior Ranger sind beim Biosphärengebiet aktiv
Warteliste für die beiden Gruppen

Die Junior Ranger Gruppen „Luchs“ und „Rothirsch“ im Biosphärengebiet Schwarzwald sind trotz einer Erweiterung der Kapazitäten komplett ausgebucht. 35 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren aus der Region nehmen teil. Es gibt auch bereits eine Warteliste. Im ersten Quartal waren die Junior Ranger bereits dreimal unterwegs, unter anderem zeigte Bernd Vogelbacher ihnen seinen Biohof. Die Kinder lernten Ziegen und Schafe kennen und den Zusammenhang zwischen Beweidung sowie Offenhaltung der Landschaft. Dieses Jahr fahren die Junior Ranger zum ersten Mal auf das bundesweite Treffen und vertreten dort das Biosphärengebiet Schwarzwald.

Forum Landwirtschaft
25 Teilnehmende pro Fortbildungsangebot

Die richtige Klauenpflege war nur ein Beispiel der praxisnahen Vortragsthemen des „Forums Landwirtschaft“ im Biosphärengebiet Schwarzwald. „Wir haben von den landwirtschaftlichen Betrieben immer wieder gehört, dass es an Angeboten im Südschwarzwald zur Fort- und Weiterbildung fehlt“, erläutert Florian Brossette, der das Forum Landwirtschaft organisiert. Dabei herausgekommen sind acht Abendvorträge und drei Ganztagsworkshops zwischen November und März. Damit ergänzt das Biosphärengebiet die Angebote der bestehenden Landwirtschaftsschulen in Waldshut, Emmendingen, Freiburg und Donaueschingen. Im Durchschnitt kamen 25 Teilnehmende pro Vortrag.

Prüfung erfolgreich gemeistert
Acht neue Junior Ranger ausgezeichnet

Acht Kinder haben mit eigenen Beiträgen eine Prüfung abgelegt und sind nun offiziell „Junior Ranger im Biosphärengebiet Schwarzwald“. Sie erhalten den offiziellen Junior Ranger Annäher, eine Urkunde, ein T-Shirt und die drei Entdeckerhefte des Biosphärengebiets Schwarzwald. Dieses Jahr stellten die Kinder während ihrer Prüfung am Schauinsland wieder verschiedene Wildtiere vor, darunter Eichhörnchen, Fledermaus, Fuchs, Luchs, Dachs, Forelle sowie Ameise. Bei jeder der von den Junior Rangern perfekt vorbereiteten Tiervorstellungen erfuhren selbst die Erwachsenen noch jede Menge Neues.

Drinnen und draußen
Mit dem Biosphärengebiet auf Tuchfühlung

Volunteer Ranger untersuchen wilde Spuren

15 Jugendliche treffen sich regelmäßig in der Volunteer Ranger Gruppe im Biosphärengebiet Schwarzwald. Sie haben bereits bei einer Schneeschuhtour Spuren von Wildtieren kennengelernt und erfahren, wie diese zu unterscheiden sind. Außerdem waren die Mädchen und Jungen in Sachen Krötenrettung unterwegs und halfen Fröschen und Kröten an einer Straße auf die Sprünge. Sie waren dazu in Freiburg-Kappel im Einsatz und lernten dabei auch, wie die Hilfe genau abläuft, welche Daten dabei erhoben werden und wie sie männliche von weiblichen Tieren unterscheiden können. Sie wanderten an einem kalten Abend in die dunkle Nacht und tauschten sich zum Thema Lichtverschmutzung aus.

Biosphärengebiet präsentiert sich auf Didacta

In diesem Jahr war das Biosphärengebiet Schwarzwald bei Europas größter Bildungsmesse Didacta in Stuttgart mit einem Stand vertreten. Gemeinsam mit den Ökomobilen Baden-Württembergs und der Umweltakademie konnten sich die beiden baden-württembergischen Biosphärengebiete sowie der Nationalpark Schwarzwald jeweils einen Tag dort präsentieren. Das Bildungsmaterial des Biosphärengebiets Schwarzwald erfreute sich größter Beliebtheit, innerhalb von fünf Stunden konnten über 300 Beratungskontakte gezählt werden. Das Biosphärengebiet Schwarzwald zeigte seine sehr beliebte Entdeckerheft-Reihe, spannende Bastelkarten für mehr Artenvielfalt, das Bildungsmaterial zum Hinterwälder Rind sowie Infomaterialien zu Citizen Science.

Studierende der Uni Freiburg lernen Regionalvermarktung

Mehr als 30 Studierende der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg informierten sich bei einem Termin über Projekte und Herausforderungen in der nachhaltigen Regionalentwicklung. Sie erfuhren mehr über die Arbeit des Biosphärengebiets aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft und der Regionalvermarktung. Daniela Zimmermann, Bio-Landwirtin vom Leopoldhof in Fröhnd, stellte ihren Betrieb im Nebenerwerb vor, erläuterte die Offenhaltung der Landschaft und ihre Bemühungen zur Direktvermarktung. Besonders interessant für die Studierenden waren die Qualitätskriterien für die Kulinarischen Hinterwälder Wochen. Es ging auch um die Themen ortsnahe Schlachtung und Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe. Das Ganze war Teil eines Moduls im Master-Studiengang „Umwelt- und Forstwissenschaften“.

Nachhaltige Mobilität im Biosphärengebiet

Der neu eingerichtete Arbeitskreis Mobilität hat es sich zur Aufgabe gesetzt, den ÖPNV landkreisübergreifend zu stärken. Rund ein Dutzend Frauen und Männer treffen sich seitdem regelmäßig und arbeiten engagiert auf dieses Ziel hin. Ein zentraler Schritt stellte ein Treffen mit den zuständigen Behörden im Januar dar. Die Expertinnen und Experten aus den drei Landkreisen sowie der Stadt Freiburg stellten ihre Aktionsmöglichkeiten vor und beantworteten praktische Fragen des Arbeitskreises. In diesen ging es um den strukturellen Aufbau der Angebotsplanung, die komplexe Finanzierung aus Bundes- und Landesmitteln sowie um die gesetzlichen Grundlagen. Bei einem weiteren Treffen wird es um die Frage gehen, ob und inwieweit die Anregungen des Arbeitskreises aufgegriffen werden können.

Nachhaltige Urlaubsangebote für landwirtschaftliche Betriebe

Nachhaltige Urlaubsangebote schaffen, zu vermarkten und Gästen die Vorteile des Landurlaubs zu vermitteln, war das Thema eíner Veranstaltung des Fachbereichs Landwirtschaft vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald. Mitarbeiterin Hannelore Green begrüßte 20 Landwirtinnen und Landwirte auf dem Kirnermateshof in Oberried. Anhand von praktischen Beispielen von der Partner-Initiative des Biosphärengebiets informierte die Geschäftsstelle die Gäste. Beim Erfahrungsaustausch wurden Ideen gesammelt und über Chancen für die eigenen Betriebe diskutiert. Aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald kommen aktuell zwei der insgesamt 26 Partnerbetriebe aus dem Netzwerk.

Vermarktung von Weidetieren aus dem Gebiet

Im ersten Quartal ging es um die Vorbereitung der fünften Kulinarischen Hinterwälder Wochen vom 1. bis 15. Oktober. Die Qualitätsvereinbarungen mit den Kriterien wie beispielsweise faire Preise für die Landwirte, regionale Schlachtung, Weidehaltung und Vermarktung von möglichst ganzen Tieren wurden an die Teilnehmenden versandt. Ein zweites Vermarktungsthema ist auf die Nutzung von Ziegenfleisch ausgerichtet. Zwei Landwirte und vier Gastronomen beteiligen sich vom 1. bis 10. September an einer Zickleinwoche. Beide Tiere sind wichtig, weil sie zur Offenhaltung und zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen.

Wildniscamp entsteht in Häusern

Das Wildniscamp in Häusern im Landkreis Waldshut nimmt langsam Gestalt an. Ein Amphibienteich mit Flachwasserzone wurde im vergangenen Jahr bepflanzt und fertiggestellt. Häuserns Bürgermeister Thomas Kaiser, Angelika Schwarz-Marstaller vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald und Geschäftsführer Walter Kemkes machten sich bei einem Ortstermin ein Bild vom Fortschritt der Arbeiten. Als Ergänzung wird die Anlage noch mit einem schützenden Holzzaun umgeben. Ermöglicht hat dies die Getränke-Fachgroßhandels-Kooperation GEFAKO mit Sitz in Wendlingen. Marketingleiterin Anja Buckenmaier-Murena übergab den Scheck in Höhe von 3125 Euro als eines von vier Projekten aus Naturschutz sowie Bildung in Bayern und Baden-Württemberg.

Fortbildung für dezentrale Infostellen

Beim Netzwerktreffen für die touristischen Ansprechpartner der insgesamt 15 dezentralen Infostellen ging es um den Nutzen des Biosphärengebiets für die Region sowie die Kommunen, die in der Gebietskulisse liegen. Bei der Onlineveranstaltung wurden Praxisbeispiele und Förderprojekte von Gemeinden vorgestellt, die für sich einen Mehrwert erzielen konnten. Zum Schluss nahm Ranger Florian Schmidt die Teilnehmenden mit auf eine virtuelle Rangertour. Er wies dabei auf die Schönheit der Naturlandschaft hin, aber auch auf die Notwendigkeit einer Besucherlenkung, damit diese erhalten werden kann.

Bildungstreffen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Insgesamt 20 Kolleginnen und Kollegen trafen sich zum jährlichen Austausch der Bildungsteams des Nationalparks Schwarzwald, des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und Biosphärengebiets Schwarzwald. Sie taten dies nicht nur zum Kennenlernen, sondern auch, um konkret an aktuellen Fragestellungen und gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Darüber hinaus wurden bei dem Termin im Besucherzentrum des Biosphärengebiets Schwäbische Alb in Münsingen Erfahrungen ausgetauscht, Abstimmungen getroffen und Informationen geteilt. Konkrete Themen waren die Arbeit in den Junior und Volunteer Ranger Gruppen, Akademien für junge Erwachsene und schulische sowie außerschulische Bildungsangebote.

26 Partnerbetriebe im Biosphärengebiet Schwarzwald

Seit Mitte Februar können sich Bildungsanbieter sowie Gäste- und Wanderführende als Bildungspartner des Biosphärengebiets bewerben. Der Vergaberat hat dafür eigene Kriterien definiert. Inzwischen gehören dem Netzwerk 26 Partnerinnen und Partner an, die aus den Bereichen Urlaub auf dem Bauernhof, Museen, Gastronomie, Bildung und landwirtschaftliche Direktvermarktung kommen. Durch spezielle Angebote zum Schutzgebiet machen sie dieses erfahrbar und gehen durch ihre nachhaltige Bewirtschaftung mit gutem Beispiel voran. Jüngst wurden drei neue Partner aufgenommen: Die VHS Wehr nahm zahlreiche Veranstaltungen mit Biosphären-Guides ins Programm auf. Der Betrieb Silbermättle Alpakas aus Wies bietet geführte Alpaka-Touren und Produkte von den Weidetieren an. Das Naturpark-Hotel Grüner Baum aus Muggenbrunn bringt sich unter anderem bei den Kulinarischen Hinterwälder Wochen ein.

Historische Apfelsorten und Veredelung einheimischer Bäume

Expertin Dr. Eleonora Zickenheiner, Sprecherin der Säule Naturschutz, hielt in der Geschäftsstelle einen interessanten Vortrag zu regionalen Apfelsorten. Dabei ging es unter anderem um eine Analyse von bis zu 200 historischen Sorten sowie ihrer Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Sie forscht seit vielen Jahren über gesundheitlich positive Auswirkungen bestimmter Sorten in punkto Allergieverträglichkeit, Prävention von Diabetes, bestimmter Tumorarten sowie Hautkrankheiten. In einer zweiten Veranstaltung zeigte sie an der Stadthalle Schönau bei einem Praxistag, wie Apfelbäume veredelt werden können. 20 Teilnehmende bekamen viele praktische Anregungen und nahmen bis zu drei Bäume mit nach Hause.

Scouts treffen sich zum Filmabend

Die ehrenamtlichen Scouts des Biosphärengebiets, des Naturschutzgebiets Feldberg und der Wutachschlucht trafen sich am 12. Februrar im Kino in Neustadt, um den Film über den Westweg „Wildwestwegs“ anzuschauen. Die Scouts sind ehrenamtlich in den drei Schutzgebieten unterwegs, informieren Besucherinnern und Besucher, stehen mit Rat und Tat zur Seite und helfen auch mal in Notfällen weiter. Der Film zeigte vor allem Besonderheiten der Natur links und rechts des Weges, auch kleine versteckte Pflanzen, Moose, Pilze und Tiere waren zu sehen. In dem sehenswerten Film wird unter anderem die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder des Schwarzwaldvereins vorgestellt.

Ausblick
Was ist geplant im nächsten Quartal?

Dritter Naturgartenwettbewerb startet am 1. Mai

Ab 1. Mai startet die zweimonatige Bewerbungsphase für den dritten Naturgarten-Wettbewerb im Biosphärengebiet Schwarzwald. Dieses Mal geht es wieder um „ganz normale“ Gärten. Eine Fachjury entscheidet nach festgelegten Kriterien, wer Einkaufs- und Verzehrgutscheine im Wert von bis zu 100 Euro erhält. Bewertet werden die Gärten nach ihrer ökologischen Funktion und naturnahen Gestaltung. Dabei ist wichtig, ob der Garten vielen Tier- und Pflanzenarten wertvolle Lebensräume bietet. Dieses Jahr gibt es zusätzlich eine Sonderkategorie. Hier werden neu angelegte oder umgestaltete Gärten ab Herbst 2022 prämiert. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden auf dem Biosphärenfest am 30. Juli in Dachsberg-Wolpadingen präsentiert.

Ergebnisse zum Weidewasserprojekt im Herbst erwartet

Das Weidewasserprojekt des Biosphärengebiets Schwarzwald macht gute Fortschritte. Dieser Tage fand ein Arbeitstreffen der Agierenden statt, bei dem über die bisherigen Schritte gesprochen wurde. Das gemeinsame Projekt mit der Umweltabteilung des Regierungspräsidiums Freiburg zielt darauf ab, die Wasserversorgung auf den Hochweiden auf die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Über den Winter sind mit den Pilotgemeinden rund um den Belchen Ideen entwickelt worden, welche Verbesserungen möglich sind. Die fertige Planung soll zum Ende der Weidesaison im Herbst vorliegen.

Wanderopening am 14. Mai am Wiedener Eck

Gemeinsam veranstalten die Schwarzwaldregion Belchen und die Ferienregion Münstertal/ Staufen am Sonntag, 14. Mai, ab 10 Uhr ein naturnahes Wander-Opening. Die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets ist als Partner mit dabei. Das Motto dabei lautet „Sensibel werden für die Anliegen der Mitwelt“. Es werden vielfältige Wanderungen mit interessanten Fachthemen angeboten. Beim Berghotel Wiedener Eck gibt es Verpflegung, Musik, Infostände und Mitmachaktionen. Weitere Informationen gibt es unter www.schwarzwaldregion-belchen.de/eip/pages/wander-opening-2023.php zu finden.

Infos und Tipps für Privatwaldbesitzende

Zu einer Veranstaltung der Säule Landnutzung unter dem Titel „Infos und Tipps für Privatwaldbesitzende“ lädt die Geschäftsstelle am Mittwoch, 26. April, um 19 Uhr ins Kurhaus Bernau ein. Inhaltlich geht es um Rechte und Pflichten des Privatwaldbesitzes (Dr. Manuela Bacher-Winterhalter), Waldwirtschaft im Klimawandel (Wolfgang Steier) und Schwierigkeiten und Möglichkeiten der Holzvermarktung (Benedikt Debes). Weitere Informationen gibt es auf Anfrage bei Dr. Manuela Bacher-Winterhalter per E-Mail an manuela.bacher-winterhalter@rpf.bwl.de. Anmeldungen werden per E-Mail an mira.heinken@rpf.bwl.de bis 21. April erbeten.

Köpfe und Termine
Das Leben der Geschäftsstelle

Beim Biosphärengebiet Schwarzwald lief seit Dezember 2022 ein UNESCO-Kulturweit-Projekt, bei dem es um eine inhaltliche Auseinandersetzung mit deutscher Kolonialgeschichte in der Zeit zwischen 1884 und 1918 in Afrika ging. Die beiden Freiwilligen Kathrin Panes und Ezenge Robincrusoe Angeli stellten ihr Projekt der Volunteer Ranger Gruppe mit Jugendlichen zwischen 13 und 16 Jahren vor. Der Ansatz zielt darauf ab, einen Perspektivwechsel zu initiieren und so quasi die Welt mit den Augen des Anderen zu betrachten. Das heißt, die Jugendlichen aus Deutschland wurden nach einer Vorstellungsrunde mit den Hintergründen von Rassismus, Kolonialismus und Postkolonialismus vertraut gemacht. Dabei spielte die deutsche Kolonialgeschichte in Kamerun eine Rolle und wie diese aus kamerunischer Sicht kritisch rezipiert und im dortigen Schulunterricht heute vermittelt wird. Danach gab es eine kurze Präsentation über nachhaltige Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion in Kamerun, gefolgt von einer Verkostung verschiedener typisch afrikanischer Lebensmittel wie gebratene Kochbananen, Kokos-Chips, Mangos, Ananas aus Ghana, fair gehandelte Schokolade aus Madagaskar und von der Elfenbeinküste, salzige Erdnüsse und Pistazien. Danach spielten sie „Trans Afrika“ – ein Spiel, das von Ezenge und Kathrin entwickelt wurde. Die Volunteer Ranger lernten neue Fakten über Afrika – über Geografie, Städte und Länder sowie wichtige Orientierungspunkte wie große Flüsse und Berge. Im spannenden Spielverlauf ging es auch um die 17 Ziele der UNESCO für nachhaltige Entwicklung: Davon wurden fünf exemplarisch vertieft: ein Ende des Hungers, nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion, Leben am Land, Leben im Wasser und Klimaschutz. Die Jugendlichen setzten sich inhaltlich damit auseinander, wie diese Ziele in Afrika und in Deutschland erreicht werden können.

Mira Heinken

Mira Heinken (24) ist aus Hamburg in den Süden gezogen, um an der Universität Freiburg Umweltnaturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Naturschutz und Landschaftspflege zu studieren. Zum Abschluss ihres Studiums hat sie sich für ein Praktikum beim Biosphärengebiet Schwarzwald entschieden, um praktische Erfahrungen in einer Umweltverwaltung zu sammeln. Sie wird im März und April im Bereich Naturschutz und Landnutzung mitarbeiten. Unter anderem unterstützt sie in der Landnutzung das Weidewasserprojekt und arbeitet im Naturschutz einen Maßnahmenplan für Citizen-Science aus.

Ranger ahnden 130 Vergehen im Biosphärengebiet

Rangerin Susa Vorndran und Ranger Florian Schmidt sind sehr aktiv in den Kernzonen und an besonders stark begangenen Wegen unterwegs. Hier stehen sie Besucherinnen und Besuchern als Ansprechpersonen zur Verfügung, schauen aber auch nach dem Rechten und sprechen auch Fehlverhalten gezielt an. Insgesamt 130 Vergehen haben sie im vergangenen Jahr festgestellt, wenn zum Beispiel Wandernde von den Wegen abgewichen sind oder ihre Hunde im Naturschutzgebiet unangeleint haben laufen lassen. Alle Besucherinnern und Besucher zeigten sich in den Gesprächen jedoch zumeist kooperativ und verständnisvoll, weswegen es auch bei mündlichen Ermahnungen blieb.

Termine
Was ist los im Biosphärengebiet Schwarzwald?

* 14.04.2023, 18 Uhr, Oberried, Pfarrsaal, Citizen-Science: Fledermäuse als Gebäudebrüter, Vortrag mit Expertin Elena Ballenthien
* 27.04.2023, 16 Uhr, Sitzung des Lenkungskreises, Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald, Brand 24, 76977 Schönau im Schwarzwald
* 12.05.2023, Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben, Fortbildung zum Quellen-Monitoring, Angebot für Ehrenamtliche im Rahmen von Citizen Science
* 14.05.2023, 10 Uhr, Wiedener Eck, Gemeinsames Wanderopening am Belchen, Veranstaltung Belchenregion mit Ferienregion Münstertal/Staufen
* 19.05.2023, ab 10 Uhr, Bergstation Schauinsland, Schauinsland erleben, Gemeinsame Veranstaltung von Freiburger Verkehrs-AG und dem Biosphärengebiet Schwarzwald
* 21.05.2023, ab 10 Uhr, Besucherbergwerk Finstergrund, Eröffnung Besucherzentrum. An diesem Tag wird das Infozentrum Bergbau und Geologie eingeweiht, in dem es auch eine Kinderecke zum Biosphärengebiet Schwarzwald geben wird.
* 16./17.06.2023, Jugendherberge Menzenschwand (ganztägig), Reptilienseminar, Gemeinsame Veranstaltung mit der Umweltakademie Baden-Württemberg
* 17.06.2023, Zeit steht noch nicht fest, Oberried, Landesaktionstag Artenvielfalt, Fledermäuse – heimliche Jäger der Nacht (Treffpunkt wird noch kommuniziert)
* 23.06.2023, 13 bis 18 Uhr, Menzenschwand Parkplatz Mösle, Gemeinsame Exkursion BUND Hochrhein/Biosphärengebiet. Es geht dabei sowohl um effektiven Quellenschutz als auch um die nachhaltige Wasserversorgung.
* 20. bis 22.7.2023, ganztägig, Schönau im Schwarzwald, Bürgersaal, Nationales Quellenseminar. Bei dieser Fachtagung geht es um die Verbesserung des Quellenschutzes.