Liebe Leserinnen und Leser,
„Man and the Biosphere“ heißt das UNESCO-Programm, das 1971 die Grundlage für die Gründung aller Biosphärenreservate weltweit geschaffen hat. Ziele waren damals und sind auch heute noch, international anerkannte Modellregionen für nachhaltige Entwicklung mit einzigartigen Landschaftstypen im engen Miteinander von Mensch und Natur zu entwickeln. Seit 2017 ist auch der Schwarzwald mit dabei – genauer gesagt haben wir an Pfingsten vor fünf Jahren die Anerkennung von der UNESCO in Paris erhalten. 63.000 Hektar artenreicher Natur- und Kulurlandschaft gilt es bei uns zu schützen und in ihrer Substanz weiter zu entwickeln – daran arbeiten wir gemeinsam mit der Region und unseren Kooperationspartner/innen daran. Ein wichtiger Teil davon ist auchdas Förderprogramm, über das der Lenkungskreis am 8. April entscheiden wird.
Die 18 deutschen Biosphärenreservate Deutschlands werden 2022 unter dem Dach der Nationalen Naturlandschaften (e.V.) eine bundesweite Imagekampagne starten. Sie soll mehr Aufmerksamkeit auch auf die Inhalte und Ziele der Biosphärenreservate lenken und noch mehr Menschen für die Idee begeistern. Unter dem Motto „Verrückt auf Morgen“ wird die Kampagne insbesondere in den sozialen Medien stattfinden. Sie wird auch zwischen Frühjahr und Herbst diesen Jahres mittels einer „Roadshow“ an zahlreichen Orten der Bundesrepublik präsent sein. Die Abschlussveranstaltung soll mit Bundestagsabgeordneten vor dem Reichstag in Berlin stattfinden. Ein Auftritt vor dem Landtag in Stuttgart ist ebenfalls vorgesehen. Wir sind dazu auch mit mehreren Kooperationspartnern in der Region im Gespräch, mit denen wir auch gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen auf die Beine stellen wollen, wenn dies Corona zulassen wird. Schon in wenigen Wochen soll es losgehen, seien Sie gespannt! Aber auch sonst haben wir wieder einiges bewegt.
Walter Kemkes
Geschäftsführer Biosphärengebiet Schwarzwald
Weniger Verstöße als 2020
Ranger ziehen positive Bilanz der Besucherlenkung
Das Biosphärengebiet Schwarzwald hat eine erfolgreiche Bilanz der Maßnahmen zur Besucherlenkung an seinen Hotspots wie beispielsweise dem Belchen gezogen. Bei 117 Begehungen an den Hotspots stellten sie mehr als 100 Vergehen fest. In der Hitliste der Vergehen waren nicht angeleinte Hunde im Naturschutzgebiet (22-mal), das Verlassen der Wege (19), Mountainbikefahrten auf nicht freigegebenen Strecken (14), Wintersportler abseits der Piste (14), illegale Drohnenflüge (12), und offene Feuerstellen (10) am häufigsten. Weitere Beanstandungen betrafen das Nichteinhalten des Corona-Abstands (6), illegale Müllablagerungen (4), Snowkiten im Naturschutzgebiet (vier) und unerlaubtes Befahren von Wegen im Naturschutzgebiet (zweimal).
Jugendliche ab 14 Jahren gesucht
Neustart für Volunteer Ranger Gruppe
Das Biosphärengebiet Schwarzwald sucht neue Jugendliche ab 14 Jahren für die Volunteer Ranger Gruppe. Diese ist 2020 eingerichtet worden, jedoch waren Treffen nur in größeren Zeitabständen möglich. Deshalb sind noch einige Plätze frei, der nächste der geplanten acht Termine ist am Samstag, 9. April. Ziel der Volunteer Ranger Gruppe ist es, Jugendlichen das Biosphärengebiet näher zu bringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich gemeinsam ehrenamtlich zu engagieren, zum Beispiel bei Pflegeeinsätzen, und sich mit Themen der nachhaltigen Entwicklung auseinanderzusetzen. Die Gruppenzeiten finden immer draußen in der Natur statt. Für die ersten Termine gilt eine Maskenpflicht. Weitere Infos gibt es bei Bernadette Ulsamer unter Telefon 07673/889402-4377 oder per E-Mail an bernadette.ulsamer@rpf.bwl.de.
Parlamentskreis Deutsche Biosphärenreservate
Abgeordnete konstitutieren sich neu
Der seit 2020 bestehende überfraktionelle Parlamentskreis Biosphärenreservate hat sich im Deutschen Bundestag neu konstituiert. Eingeladen wurden durch den Mitbegründer aus der letzten Legislaturperiode, Michael Donth, fast 90 Bundestagsabgeordnete, in deren Wahlkreisen Teile eines UNESCO-Biosphärenreservates liegen. An der ersten Sitzung nahmen neben knapp 20 Abgeordneten auch die Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission Prof. Dr. Maria Böhmer sowie zwanzig Leiterinnen und Leiter von UNESCO-Biosphärengebieten teil, darunter auch Walter Kemkes vom Biosphärengebiet Schwarzwald. „Dieser Parlamentskreis Biosphärenreservate im Deutschen Bundestag ist bisher der einzige Parlamentskreis für Biosphärenreservate in den UNESCO-Ländern“, hob die Präsidentin hervor. Bei der Wahl des Vorstandes des Parlamentskreises wurde Michael Donth (CDU) zum Vorsitzenden gewählt. Zu seinen Stellvertretern wählte der Parlamentskreis Esra Limbacher (SPD) sowie den Lörracher Dr. Christoph Hoffmann (FDP). Donth betonte nach seiner Wahl das Ziel des überfraktionellen Parlamentskreises: „Wir wollen als Parlamentarier die Besonderheiten, den Wert und den Schatz der UNESCO-Biosphärenreservate mehr ins Bewusstsein des Bundestages rücken. Auch wollen wir als Ansprechpartner und Vermittler für die Vertreter dieser Gebiete agieren und ihnen parlamentarische Ansprechpartner sein.“
Gesamtsäulentreffen online
Mitbestimmung bei Förderung
Statt in Präsenz fand das sogenannte Gesamtsäulentreffen des Biosphärengebiets Schwarzwald per Videokonferenz statt: Das Beteiligungsgremium für die Bevölkerung in der UNESCO-Modellregion tagte Anfang März mit 60 Teilnehmenden. 19 Projektanträge mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 809.000 Euro waren eingereicht worden, der Anteil der Förderung beträgt etwa 400.000 Euro. Der Beirat gab am 15. März dazu bereits seine Empfehlung ab. Zur Verteilung stehen wieder Landesmittel in Höhe von 200.000 Euro. Der Lenkungskreis des Biosphärengebiets entscheidet am 8. April, welche Projekte gefördert werden. Das Votum des Beteiligungsgremiums fließt in die Gesamtwertung ein.
Beschilderung kommt voran
Biosphärengebiet wirbt am Rasthof Schauinsland
Nach dem Ende des Freiburger Stadtjubiläums steht nun ein zweites touristisches Hinweisschild auf der A 5 auf dem Rasthof Schauinsland zum Biosphärengebiet Schwarzwald. In Fahrtrichtung Süden weist es auf die von der UNESCO international anerkannte Modellregion für nachhaltige Entwicklung hin. Die Beschilderung der Kernzonen macht ebenfalls gute Fortschritte, auch in Sachen Außenbeschilderung werden schon bald weitere Hinweisschilder sichtbar sein.
Besucherzentrum Todtnau
Siegerentwurf ist prämiert
Ein Preisgericht hat über die im offenen zweiphasigen Planungswettbewerb eingereichten Vorschläge für den Neubau des Besucher- und Informationszentrums Biosphärengebiet Schwarzwald in Todtnau entschieden. Das geht aus einer Pressemitteilung von „Vermögen und Bau“ Baden-Württemberg hervor. In der Jurysitzung am 16. März in Kirchzarten hat das Preisgericht beraten und einen Siegerentwurf ausgewählt. Die Jury war mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Ministerium für Finanzen, dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, dem Regierungspräsidium Freiburg, der Stadt Todtnau, dem Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg sowie freiberuflichen Architektinnen und Architekten hochrangig besetzt. Nach intensiven Beratungen hat sich das Preisgericht einstimmig für den Entwurf des Architekturbüros Mulder Zonderland aus Zürich ausgesprochen. Die Jury würdigte insbesondere den gut durchdachten und gut gestalteten Umgang mit der Topografie. Das Gebäude schmiege sich wie selbstverständlich an die Hangkanten.
Foto: Mulder Zonderland GmbH
Vierte Kulinarische Hinterwälder Wochen
Für die nächste Ausgabe der Hinterwälder Wochen hat das Biosphärengebiet Schwarzwald einen neuen Aufruf zur Bewerbung bei Gastronomen gestartet. Neue Interessenten können sich bei Jan-Hendrik Faßbender per E-Mail an jan-hendrik.fassbender@rpf.bwl.de oder per Telefon unter 07673/889402-4379 melden. Voraussetzung ist die Unterzeichnung der Qualitätsvereinbarung (diese beinhaltet unter anderem feste Preise für Landwirte, stressfreie Schlachtung, reinrassige Hinterwälder Kühe und Vermarktung möglichst ganzer Tiere). Die Qualitätssicherung und Koordination der Logistik übernimmt in diesem Jahr erneut Bernd Vogelbacher, die Schlachtung übernimmt die Metzgerei Strohmeier aus Schönau. Es gibt wieder verschiedene Veranstaltungen in der Region dazu (darunter ein Kulinarischer Spaziergang am Freiburger Münstermarkt und eine Weinverkostung in Höchenschwand).
Zwölf dezentrale Infostellen im Biosphärengebiet
Die Zahl der dezentralen Infostellen im Biosphärengebiet Schwarzwald wird immer mehr: Inzwischen ist das Netzwerk auf insgesamt zwölf Standorte gewachsen. Neu mit am Start sind nun Albbruck, Kleines Wiesental, St. Blasien, Höchenschwand, Hinterzarten und die Bergstation der Schauinslandbahn in Oberried-Hofsgrund. Noch in der Umsetzung befindet sich der Standort in Schopfheim-Gersbach. Eine eigene Weiterbildung zum Biosphärengebiet und zur Besucherlenkung hat am 8. März von Seiten der Geschäftsstelle stattgefunden, an der zehn Teilnehmende dabei gewesen sind. Die Infostellen sind jüngst auch mit einem reichhaltigen Vorrat an schriftlichem Infomaterial von der Geschäftsstelle versorgt worden. Die auf dem Touchscreen aufgespielte BSG-App wird ständig weiterentwickelt, enthält Infos zu Mitmachangeboten im BSG und kleine Spiele für Kinder.
Netzwerk wächst auf 21 Partnerbetriebe
Das Partnernetzwerk des Biosphärengebiets Schwarzwald ist inzwischen auf 21 Betriebe angewachsen. Alle Betriebe sind auf der Homepage zu sehen und sind in der neuen Broschüre mit einem Steckbrief vertreten. Das Interesse ist weiterhin stark vorhanden, denn es befinden sich bereits die nächsten möglichen Partnerbetriebe im Bewerbungsverfahren. Dieses kann vermutlich bereits im Mai erfolgreich abgeschlossen werden. Alle neuen Partner werden Ende April eine Basisschulung zum Biosphärengebiet Schwarzwald mit Ranger Florian Schmidt erhalten.
Immer mehr Nutzer auf Webseite
Die Webseite des Biosphärengebiets Schwarzwald verzeichnet immer mehr Besucherinnen und Besucher. 2021 waren insgesamt 13.757 Gäste online, die meisten davon im Monat Oktober mit 1762 Nutzerinnen und Nutzern. Insgesamt zeigte sich ein deutlicher Schwerpunkt in der touristischen Saison, die von April bis Ende Oktober dauert. In diesen sieben Monaten waren es jeweils deutlich mehr als 1000 Besucherinnen und Besucher. Der positive Trend setzte sich in den ersten drei Monaten fort: Gegenüber 2085 Nutzerinnen und Nutzern vor einem Jahr, verzeichnete die Zählung bis zum 31. März bereits mehr als 2757 Gäste für 2022. Das ist ein Plus von etwa einem Drittel.
Anmeldungen für Sommerakademie Holz
Bis zu 250 Teilnehmende können bei der Sommerakademie Holz vom 20. bis 24. Juni in Bernau im Schwarzwald dabei sein. Am Kurhaus entsteht für vier Tage ein richtiger Campus, auf dem die Holzfirmen Gutex, Lignotrend, Holzbau Amann, Baur Wohnfaszination und Holzbau Bruno Kaiser zeigen, was sie können. Weitere Infos und Anmeldung sind über die Projektseite www.holzkompetenz-suedschwarzwald.de/sommerakademie zu bekommen.
Nachfrage nach Praktika und Freiwilligendiensten bleibt hoch
Die Nachfrage nach Praktika und Freiwilligendiensten bleibt auch in diesem Jahr sehr hoch im Biosphärengebiet Schwarzwald. So verzeichnete das Großschutzgebiet bis zum Ende der Bewerbungsfrist eine Rekordbewerberzahl von fast 50 bei den Commerzbank-Umweltpraktikantinnen und -praktikanten. Die Auswahl war sehr groß, aber inzwischen sind die beiden vorhandenen Plätze für 2022 fest vergeben. Viele Bewerbungen konnten leider nicht berücksichtigt werden. Binnen weniger Wochen waren auch alle anderen Praktikumsplätze im Biosphärengebiet bis einschließlich Oktober 2022 belegt. Auch die beiden FÖJ-Plätze sind inzwischen bis zum August 2023 weg.
Mehr als 400 Schilder für Weide und Tourismus geliefert
Vor dem Neustart der Saison hat das Biosphärengebiet Schwarzwald eine positive Bilanz der Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft „Weide und Tourismus“ gezogen: 2021 wurden 89 Infotafeln und 315 Hinweisschilder fast flächendeckend in der Gebietskulisse zur Information für Besucherinnen und Besucher im Umgang mit Weidetieren sowie der Natur verteilt. Diese wurden von Kommunen, Landwirtinnen und Landwirten, Weidegemeinschaften sowie Vereinen erworben und wurden über die Geschäftsstelle ausgeliefert. Jede Gemeinde erhielt zwei Infotafeln und drei Hinweisschilder, eine neue Bestellrunde ist ab April 2022 geplant. Nähere Infos gibt es bei Frau Dr. Manuela Bacher-Winterhalter per E-Mail an manuela.bacher-winterhalter@rpf.bwl.de.
Miteinander von Mensch und Natur
Besucherlenkung auf Berggipfeln
Die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald kümmert sich in Kooperation mit Akteuren aus Tourismus, Forst, Naturschutz und Kommunen um Besucherlenkung an Hotspots in Gipfelbereichen der Gebietskulisse wie an Belchen,Stübenwasen oder Herzogenhorn. Gewünscht ist ein gutes Miteinander zwischen Mensch, Natur und Tieren im Winter sowie im Sommer. Besucherinnen und Besucher können sich dazu bei den patrouliierenden Rangerinnen und Rangern sowie den ehrenamtlichen Biosphären-Scouts informieren. Weitere bauliche Maßnahmen, Aktionen wie Infostände zu thematischen Schwerpunkten sowie ein Flyer zu naturschutzfachlich hochwertigen Lebensräumen sind derzeit in Vorbereitung. Aus gegebenem Anlass bitten wir die Nutzerinnen und Nutzer um die Respektierung der geltenden Regeln in den Naturschutzgebieten und um Ruhe für geschützte Tiere sowie Pflanzen während der Wachstumsphase und Brutzeiten.
Das Team
Michael Huber
Michael Huber (30) aus Freiburg hat Waldwirtschaft und Umwelt auf Bachelor an der Universität Freiburg studiert und hat auch schon seine Bachelorarbeit geschrieben. Sein Pflichtpraktikum absolviert er im Fachbereich Naturschutz und Monitoring. Er erstellt Tiersteckbriefe für das Citizen-Science-Projekt und entwirft ein Monitoringkonzept für den Bestand an Trockenmauern im Biosphärengebiet Schwarzwald.
Susanne Vorndran
Susann Vorndran ist seit 15. Februar neu im Team als Rangerin. Nach ihrem Studium der Umweltnaturwissenschaften in Freiburg war sie lange in der Umweltbildung sowie waldpädagogischer Arbeit tätig. Außerdem bringt sie umfangreiche Erfahrungen in Forst und Landschaftspflege mit. Ihre Aufgabe sieht sie darin, „für die Natur und mit den Menschen“ im Biosphärengebiet als Ansprechpartnerin Wissen zu vermitteln, Naturerleben zu ermöglichen und auch über richtiges Verhalten aufzuklären.
Jooris Preiser
Der gebürtige Göttinger (28) studiert Umweltwissenschaft im Master in Freiburg und ist bis auf das Pflichtpraktikum mit dem Studium fertig. Er ist bis Ende April im Fachbereich für Wirtschaft, Tourismus, Regionalentwicklung und Regionalvermarktung tätig. Preiser unterstützt Jan-Hendrik Faßbender bei der Evaluierung von Betrieben im Partnernetzwerk sowie bei der Vorbereitung der nächsten Kulinarischen Hinterwälder Wochen.
Gesucht: Keine komischen, aber seltene Käuze
Bereits im dritte Jahr werden im Auftrag der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets durch zahlreiche Mitglieder der Fachschaft für Ornithologie Südlicher Oberrhein sowie des NABU Lörrach Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) und Raufußkauz (Aegolius funereus) „verhört“. Nach und nach sollen in allen Kernzonen diese keineswegs komischen, aber durchaus seltenen Kleineulen akustisch erfasst werden. Die Ornithologen müssen (jahreszeitlich) früh dran sein: Die Eulen gehören zu den Artengruppen, die schon früh im Jahr brüten. Typische Lebensräume sind ältere Nadelholz- oder Mischbestände der mittleren und höheren Lagen mit einem genügend großen Angebot an Höhlen (Schwarzspecht, Raufußkauz oder Buntspecht, Sperlingskauz). Die Bestände des Sperlingskauzes sind relativ stabil und waren insgesamt leicht zunehmend.
ALLMENDE 2.0. steht vor dem Abschluss
Das Projekt ALLMENDE 2.0 steht vor dem Abschluss: Es startete im Frühjahr 2019 mit dem Ziel, die aktuelle Situation um den Landschaftserhalt im Biosphärengebiet Schwarzwald zu analysieren und zukunftsweisende Empfehlungen am Beispiel des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) Schönau zu erarbeiten. Drei Jahre später: Inzwischen wurden zwei Zwischenberichte veröffentlicht, und der Abschlussbericht befindet sich in der Vorbereitung. Die projektbegleitende Arbeitsgruppe, bestehend aus Landwirtschaft, Gemeinden, Verwaltung und Wissenschaft, beriet Mitte März über das Kernelement des Projekts. 17 Handlungsempfehlungen liegen vor, mit welchen Maßnahmen der Erhalt der Landwirtschaft durch eine angepasste und nachhaltige Landwirtschaft gelingen könnte. Der Abschlussbericht soll nach weiteren Abstimmungen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.
Gefunden: Es kreucht und fleucht bei den Insekten
Insektenschutz ist nach wie vor ein großes Thema im Biosphärengebiet und Inhalt mehrerer Projekte. Für einen wirksamen Schutz sind zunächst Grundlagenerhebungen notwendig. In einem Projekt wurden 2021 auf fünf Allmendweiden Tagfalter, Heuschrecken und Laufkäfer untersucht. Das Projekt wird aus Mitteln der Stiftung Naturschutzfonds finanziert. Auch wenn noch nicht alle Ergebnisse vorliegen, so sind einige Zahlen doch beachtlich: Über 4.500 Laufkäfer-Individuen wurden auf den Probeflächen gezählt und ausgewertet – über 50 Arten wurden bestimmt. Bei den Heuschrecken waren es sogar über 23.000 Individuen. Unter den 30 Heuschrecken-Arten fand sich auch die Gottesanbeterin (Mantis religiosa) – eine Art der wärmeren Regionen. Alarmierend ist, dass drei Viertel der Arten sich auf der Roten Liste wiederfinden (stark gefährdet bis zur Vorwarnliste). .
CDU-Abgeordnete Stöcker besucht Geschäftsstelle
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Diana Stöcker aus dem Wahlkreis Lörrach war Ende Januar 2022 zu Gast in der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald. Geschäftsführer Walter Kemkes gab einen Überblick zu den wichtigsten laufenden Projekten. Das besondere Interesse von Frau Stöcker galt der Möglichkeit für mehr Inklusion von Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen am sozialen Leben in der Gebietskulisse. Ansätze wie ein barrierefreier Zugang zum Schauinsland, das Wildniscamp sowie die Mitmachangebote für Jugendliche waren für sie besonders Interessant. Die CDU-Parlamentarierin möchte sich zudem für eine nachhaltige Erhaltung der besonderen Landschaft im Biosphärengebiet einsetzen. Projektreferent Florian Brossette berichtete über die bisherigen Erkenntnisse aus dem Projekt ALLMENDE 2.0. Die Abgeordnete wird sich dafür stark machen, die Rahmenbedingungen zur landwirtschaftlichen Förderung an die tatsächlichen Herausforderungen und bestehende Situation im Südschwarzwald anzupassen. Das Wiesental bietet dafür eine geeignete beispielhafte Kulisse.
Termine
Ausblick zweites Quartal
8.4.2022, (16.30 Uhr): Lenkungskreis, Sitzung des Lenkungskreises
22.4.2022, (16.30 Uhr): Citizen-Science-Auftaktveranstaltung, Eventhalle, Todtnau
30.04.2022 (St. Wilhelm, Ortsverwaltung)
11.06.2022 (Belchen, Talstation)
25.06.2022 (Schauinsland, Bergstation): jeweils 10 Uhr, Rangerführungen, maximale Teilnehmerzahl: 20.
20. bis 24.06: Sommerakademie Holz, Bernau im Schwarzwald.
25.6.2022 (10 bis 20 Uhr): Nachhaltigkeitstag mit Kleidertauschbörse; Schopfheim, Kulturfabrik, Johann-Karl-Grether-Straße 2