BIOSPHÄRISCHE NACHRICHTEN AUS DEM SCHWARZWALD: DEZEMBER 2021

By 23. Dezember 2021Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,

die Großschutzgebiete werden noch sichtbarer: Auf einer Tagung in Niedersachsen haben die beiden Dachverbände Nationale Naturlandschaften e. V. (NNL e. V.) und Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN e. V.) eine noch engere Kooperation vereinbart. 150 Gäste vertraten 16 Nationalparke, 104 Naturparke, 18 Biosphärenreservate und zwei Wildnisgebiete in Deutschland. Nach zwölf Monaten Vorbereitungszeit waren langfristig ausgerichtete Kooperationsverträge zwischen den beiden Dachverbänden mit Sitz in Berlin und Bonn unterschriftsreif. Damit setzen wir den Kurs entschlossen fort, die Nationalen Naturlandschaften, zu denen ja auch die Biosphärenreservate gehören, stärker in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im kommenden Jahr planen wir eine umfangreiche deutschlandweite Imagekampagne der deutschen Biosphärenreservate.

Von der Zukunft in die Vergangenheit: Das MAB-Programm „The Man and the Biosphere“ wird in diesem Jahr 50 Jahre alt und ist eine Erfolgsgeschichte. Seit seinem Start hat es als intergouvernementale Plattform für wissenschaftsbasierendes Management und Forschung, für kombinierte Naturerhaltung und nachhaltige Nutzung von Ressourcen Meilensteine gesetzt. Die Konzepte der Biosphärenreservate entwickelten sich aus diesem Rahmen heraus, um als Freiluftlabore „Best Practice“-Beispiele für die Umweltschutzpolitik zu liefern, modellhafte Lösungen zu erproben und Informationen zu teilen. Das doppelte Ziel der Erhalt von Natur und nachhaltiger Entwicklung wird erreicht durch die Gliederung in Zonen – von den Kern-, über die Pufferzonen und bis hin zu den Entwicklungszonen. Heute gibt es weltweit 727 Biosphärenreservate in 131 Mitgliedsstaaten, davon 22 über Ländergrenzen hinweg.

Heute repräsentieren die Biosphärenreservate die große Vielfalt von repräsentativen Landschaften und bilden ein besonderes Netzwerk von Fallstudien, um nachhaltige Entwicklung zu implementieren. Auch im Biosphärengebiet Schwarzwald ist die Funktion etabliert, ideale Innovationsagentur zu sein, die Naturschutz praxisnah betreibt, Biodiversität erhält, Bildung für nachhaltige Entwicklung leistet, grüne und geschlossene Wirtschaftskreisläufe entwickelt und in naturnahe Lösungen investiert. Das ist aktueller, denn je!

Passend dazu haben wir gerade unser Rahmenkonzept abgeschlossen, das im Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Im neuen Jahr werden wir uns an die vereinbarte Umsetzungsstrategie machen, doch davor erhalten wir alle die Gelegenheit ein wenig durchzuschnaufen, an Weihnachten unsere Lieben zu sehen und uns etwas von diesem anspruchsvollen Jahr zu erholen. Dazu wünsche ich Ihnen alles Gute, ein fröhliches Fest, einen guten Jahreswechsel, bleiben Sie gesund und bis dahin viel Spaß beim Lesen!

Walter Kemkes
Geschäftsführer Biosphärengebiet Schwarzwald

Naturgartenwettbewerb: Vier Sieger werden ausgezeichnet

Beim Biosphärentag haben Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer die Siegerinnen und Sieger des ersten Naturgartenwettbewerbs ausgezeichnet. Die Hauptpreise in Form einer Gartenbauberatung im Wert von 500 Euro gingen in den Hotzenwald nach Dachsberg: Christiane und Rolf Büchele aus Schmalenberg sowie Andrea und Peter Kempkes aus Ruchenschwand kamen auf Platz eins. Den dritten Platz belegte Jochen Schmidt aus Freiburg-Hirzberg, der Preis in der Sonderkategorie Bauerngarten ging an Bärbel Schellinger aus Zell-Adelsberg.

Partner-Netzwerk: Sieben neue Betriebe aufgenommen

Sieben neue Anbieterinnen und Anbieter gehören seit Oktober mit zum Partnernetzwerk des Biosphärengebiets Schwarzwald. Davon gehören das Hotel Gasthaus Hirschen und das Hotel Landgasthaus Kurz aus Todtnau-Brandenberg, das Naturparkhotel derWaldfrieden aus Herrenschwand, das Kurhaus Bernau sowie das Hotel Restaurant Löwen aus Zell, zur Gastronomie. Der Leopold-Hof aus Fröhnd ist ein Direktvermarkter und die VHS Schopfheim eine Einrichtung aus dem Bildungsbereich. Die Partner wurden auf dem Biosphärentag in Schönau durch Staatssekretär Baumann und Regierungspräsidentin Schäfer ausgezeichnet. Weitere Informationen zum Partnernetzwerk gibt es bei Jan-Hendrik Faßbender per E-Mail an jan-hendrik.fassbender@rpf.bwl.de.

Dezentrale Infostellen: Sechs neue Standorte für 2022

Nach der Einweihung der ersten sechs dezentralen Infostellen in Bernau, Horben, Zell, Menzenschwand, Wehr (im Bild) und Dachsberg war den Kommunen angeboten worden, sie bei der Errichtung von weiteren Infostellen in diesem Jahr finanziell und logistisch zu unterstützen. Das Schreiben der Regierungspräsidentin fand großes Interesse, sodass es schnell zahlreiche Rückmeldungen auf das Angebot gab. Die Bewilligung ist an Kriterien wie Besucherfrequenz, die Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten und weiterer Rahmenbedingungen geknüpft. Als Standorte sind nun die Bergstation am Schauinsland, das Kleine Wiesental, Albbruck, Höchenschwand, St. Blasien, Hinterzarten und Gersbach ausgewählt worden. Die dezentralen Infostellen sollen spätestens im Frühjahr 2022 eingerichtet sein.

Teilprojekt „Magie der Sterne“: Erste Projektphase abgeschlossen

Mit dem Teilprojekt „Magie der Sterne“ wurde in diesem Jahr mit der Bearbeitung des Leitprojekts 6.2 „Schwarzwald: Schaffen und Bewerben von Angeboten zum Erleben des Sternenhimmels“ aus dem Rahmenkonzept des Biosphärengebiets Schwarzwald begonnen. Zum einen wurden zwei einführende Weiterbildungen zum Thema Sternenführung für Partner des Biosphärengebiets sowie Biosphären-Guides angeboten und zum anderen eine Machbarkeitsanalyse durch Jonas Licht erstellt. Mit der Machbarkeitsanalyse wurde geprüft, welche Voraussetzungen und Maßnahmen für die mögliche Zertifizierung der Region als Sternenpark notwendig sind. Ein weiterer Teil des Projekts war, in Kooperation mit regionalen Partnern, die Entwicklung eines touristischen Angebots mit nachhaltiger Ausrichtung. Die Reise, die auch im September 2022 wieder angeboten wird, vermittelt die Besonderheiten des Biosphärengebiets Schwarzwald. Mit diesem Jahr endet der erste Abschnitt des Projekts „Magie der Sterne“, das in Kooperation mit der Dualen Hochschule Lörrach und gefördert durch das Kultusministerium, durchgeführt wurde.

Rund um die Mehrzweckhalle in Schönau: „Wir sind Biosphäre“

Mehr als 1500 Besucher kamen zum ersten Biosphärentag rund um die Mehrzweckhalle des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) nach Schönau im Schwarzwald. Den ganzen Tag ging es um erfolgreiche Initiativen des Biosphärengebiets Schwarzwald. Mehr als 30 Stände präsentierten den zahlreichen Gästen nachhaltige Angebote im Herzen des Oberen Wiesentals. „Im Biosphärengebiet wird seit vier Jahren das Miteinander von Mensch und Natur gezielt gefördert und weiterentwickelt. Zusammen mit vielen Partnern bewahren wir die Einzigartigkeit des Lebensraums und fördern die regionale Wertschöpfung mit zahlreichen beispielhaften Projekten, wie wir sie hier präsentieren“, sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer zur Eröffnung. Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn freute sich, dass der Gemeindeverwaltungsverband Schönau im Schwarzwald im Jahr seines 50-jährigen Bestehens Gastgeber des ersten Biosphärentags ist: „Wir konnten durch gemeinsames Handeln profitieren und viel von dem verwirklichen, was unser Zusammenleben stärkt. Wir sind Biosphäre.“

Praxistage Holz: Fachtagung mit Experten

Rund 110 Studierende sowie Expertinnen und Experten sind im Oktober zu den Praxistagen Holz in Höchenschwand (Kreis Waldshut) zusammengekommen. Neben der zentralen Veranstaltung im Kurhaus konnten die Besucher die Kompetenz und Aktivitäten von jeweils zwei Holzunternehmen kennenlernen. Mit dabei waren die Unternehmen Baur Wohnfaszination, Gutex, Holzbau Amann, Holzbau Bruno Kaiser sowie Lignotrend. Die Zusammenarbeit mit der „Holzkompetenz Südschwarzwald“, ein Zusammenschluss regionaler Holzunternehmen und dem Landkreis Waldshut wird fortgeführt. Für Juni 2022 wird ein Anschlussprojekt, die Sommerakademie.HOLZ, in Bernau geplant. Weitere Infos gibt es auf Anfrage per E-Mail an manuela.bacher-winterhalter@rpf.bwl.de.

Einblicke mit Unterstützung der Commerzbank: Larissa Hüttl ist Umweltpraktikantin

„Ich kann in die verschiedenen Fachbereiche hineinschauen, bei interessanten Projekten mitwirken und dadurch viel Spannendes über die nachhaltige Entwicklung erfahren“, erzählt Larissa Hüttl aus Wurmlingen, warum sie sich für das Commerzbank-Umweltpraktikum entschieden hat. Sie betreut die Schaffung eines Erfassungsbogens für Tiere und Pflanzen für das Citizen-Science-Projekt im Großschutzgebiet. Interessierte können ihre Bewerbung bis 15. Januar jeden Jahres direkt an das Bewerberportal für das Commerzbank-Umweltpraktikum richten.

Rahmenkonzept: Lenkungskreis stellt Masterplan vor

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sowie Vertreterinnen und Vertreter der Region haben in Freiburg das Rahmenkonzept für das Biosphärengebiet Schwarzwald beschlossen. Der Masterplan dient als Grundlage für die Entwicklung der internationalen Modellregion in den nächsten 15 Jahren. Er enthält 88 Ziele, 290 Einzelmaßnahmen und 52 Leitprojekte in insgesamt zehn Handlungsfeldern. Entwickelt wurde das dreibändige Werk in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam mit der Region, unterstützt durch das Büro agl aus Saarbrücken. Hier die drei Bände als Link:
www.biosphaerengebiet-schwarzwald.de/wp-content/uploads/BSG_SW_Band_1_final.pdf
www.biosphaerengebiet-schwarzwald.de/wp-content/uploads/BSG_SW_Band_2_final.pdf
www.biosphaerengebiet-schwarzwald.de/wp-content/uploads/BSG_SW_Band_3_final.pdf


Rückblick drittes Quartal: Veranstaltungen im Biosphärengebiet
===============================================

„Wald – Wasser – Boden im Klimawandel“

„Wald – Wasser – Boden im Klimawandel“ ist der Titel einer Vortragsreihe aus dem aktuellen Förderprogramm des Biosphärengebiets Schwarzwald. Die Einführungsveranstaltung war am Freitag, 22. Oktober in der Eventhalle S15 (Schwarzwaldstraße 15) in Todtnau. Um 18 Uhr eröffneten der stellvertretende Geschäftsführer des Biosphärengebiets Schwarzwald, Christoph Huber, und Hellmut von Koerber die Veranstaltung. Daran schloss sich um 19 Uhr ein Vortrag von Professor Jürgen Bauhus von der Universität Freiburg zum Thema „Wiederbewaldung und Anpassung im Klimawandel“ mit Möglichkeit zur Diskussion an. Die aktuell fünf geplanten einzelnen Folgeveranstaltungen der Reihe sollen dann 2022 und 2023 stattfinden.

Landschaftspflegetag in Horben

Gemeinsam die Kulturlandschaft erhalten und die Landschaft offen halten: Das war das Motto des ersten Landschaftspflegetags in Horben (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Gemeinsam mit der Gemeinde Horben sowie dem Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald organisierte das Biosphärengebiet Schwarzwald am Samstag, 23. Oktober einen Pflegeeinsatz beim Schwarzwaldbauernhof Steinmühle. Der Einsatz fand auf einem stark mit Bäumen und Büschen bewachsenen Hang gegenüber der Steinmühle statt, der künftig mit Ziegenbeweidung offen gehalten werden soll. Mit 25 Teilnehmenden war die Resonanz so gut, dass im kommenden Jahr ein neuerlicher Landschaftspflegeeinsatz im Breisgau-Hochschwarzwald vorgesehen ist.


Was war noch? 
Rückblick auf das dritte Quartal
===================================

Weiterbildung zu Biosphären-Guides

Insgesamt 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten zu Biosphären-Guides ausgebildet werden. Dafür waren 92 Stunden erforderlich sowie eine mündliche und schriftliche Prüfung. Alle Teilnehmenden haben dies mit Bravour geschafft. Dem Biosphärengebiet stehen nun 20 gut ausgebildete, interessierte und engagierte Menschen zur Verfügung, die das Großschutzgebiet mit Führungen und Bildungsangeboten unterstützen werden. Möglich wurde dies durch einen Förderantrag des Instituts für Bildung und Management (IKS) in Zell im Wiesental. Dieses ist Bildungspartner und hat gemeinsam mit der Geschäftsstelle die Weiterbildung begleitet.

Nachhaltige Geschenkideen zur Weihnachtszeit

Das Biosphärengebiet Schwarzwald hat gemeinsam mit Michaele Behringer und fünf Partnerbetrieben ein Geschenktäschchen zu Weihnachten herausgegegeben. Darin enthalten waren nachhaltige Produkte des Großschutzgebiets. Es gab Bärlauch-Zitronensalz, Kräutertee, Apfellikör, hausgemachte Lyoner vom Hinterwälder Rind, Ziegensalami und Eselsmilchseife. Die Stückzahl war limitiert und die Nachfrage überstieg bei weitem die Zahl der verfügbaren Geschenktäschchen.

Junior Ranger erhalten Ibacher Moor

Fast drei Viertel der Junior-Ranger-Gruppenzeiten konnten trotz der schwierigen Pandemie-Bedingungen im aktuellen Jahr aufrechterhalten werden. Im Herbst waren die Kinder zum Beispiel in einem Moor bei Ibach im Einsatz, um mit Hilfe des Revierförsters sowie eines Experten zu erfahren, warum die Landschaft in diesem Bereich gepflegt werden muss. Etwas weniger Glück hatten die Volunteer-Ranger-Gruppen für Jugendliche ab 14 Jahren: Hier mussten einige Termine leider abgesagt und verschoben werden. Im kommenden Jahr soll aber ein neuer Anlauf genommen werden, Interessenten können sich per E-Mail an bernadette.ulsamer@rpf.bwl.de melden.

Auf den Spuren des Hinterwälder Rinds

21 Gastronomen und sechs Landwirte haben sich an den Dritten Kulinarischen Hinterwälder Wochen im Biosphärengebiet Schwarzwald beteiligt. Insgesamt 15 Tiere wurden während der zwei Wochen vermarktet. Derzeit läuft die Evaluierung des Projektes mit einer Befragung der Gastronomen, Landwirte und des beauftragten Logistikers für Schlachtung und Qualitätssicherung. Ab Februar startet die Bewerbungsphase für eine Beteiligung bei den vierten Kulinarischen Hinterwälder Wochen im Herbst 2022. Das Projekt wurde als Fallstudie „Nachhaltiger Tourismus in Biosphärenreservaten“ vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) ausgewählt. Dabei geht es um die Beantwortung der Frage: „Inwiefern können Vermarktungsinitiativen, wie die Hinterwälder Wochen, zu einer nachhaltigen Tourismusentwicklung beitragen?“ Mit den abschließenden Ergebnissen wird im Frühjahr 2022 gerechnet.

Selten geworden: der „Glögglifrosch“

Sorge um die Geburtshelferkröte: Im Alemannischen wird sie noch heute wegen der glockenähnlichen Rufe auch „Glögglifrosch“ genannt. Die NABU-Kreisgruppe Lörrach untersuchte im Auftrag des Biosphärengebiets nun etwa 20 Gewässer auf aktuelle Vorkommen. Nur an drei Stellen konnten noch Nachweise erbracht werden, teilweise nur wenige Kaulquappen in einem Gewässer. Auf der Roten Liste der Amphibien und Reptilien Baden-Württemberg wird die Geburtshelferkröte als „stark gefährdet“ eingestuft. Nun sollen bestehende Gewässer- und Landlebensräume optimiert, vernetzt und neue geschaffen werden – schwerpunktmäßig zunächst im Raum Fröhnd, Schönau und Utzenfeld. Neben Laichgewässern sind Unterschlupfmöglichkeiten in der näheren Umgebung wichtig, als Tagesverstecke und zur Überwinterung. Aufgrund des Rückgangs soll die erste Priorität darin liegen, alle noch bestehenden Populationen zu erhalten.

Erste Ergebnisse zum Quellenprojekt

Es gibt erste Ergebnisse zur Fauna und zur Struktur der Quellen im Biosphärengebiet Schwarzwald: Durch Bachelor- und Masterarbeiten wurden in allen drei Schwerpunktgebieten Belchen/Kleines Wiesental, Brugga und Alb insgesamt 102 Quellen erfasst. Im Einzugsbereich des Aiternbachs und Böllenbachs wurden 28 Quellen untersucht, wovon acht Quellen als naturnah, 15 bedingt naturnah und fünf Quellen als „mäßig beeinträchtigt“ bewertet wurden. Im Einzugsgebiet der Brugga wurden das Erlenbächle, der St. Wilhelmer Talbach und die Brugga beprobt, Von den 17 erfassten Quellen wurden 13 als naturnah bewertet. Die Untersuchungen im Einzugsgebiet der Alb konzentrierten sich auf den obersten Abschnitt der Alb mit den Bächen Krunkelbach, Schleifbach und Menzenschwander Alb. Bisher wurden 27 Quellen erfasst. Auffallend ist der häufig niedrige pH-Wert, welcher einer der Gründe für die faunistische Artenarmut ist. Die Flora in den Quellen ist allerdings bemerkenswert. Wer Interesse hat, bei der Kartierung mitzumachen, kann sich gerne zur Informationsveranstaltung am 24. Februar per E-Mail an karolin.gums@rpf.bwl.de anmelden.

Crashkurs zur „Heritage Interpretation“

Für Kulturschaffende und die neu weitergebildeten Biosphären-Guides konnte die Geschäftsstelle gemeinsam mit der Universität Freiburg, und dem Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie einen Crashkurs zur Landschaftsinterpretation anbieten. Mit diesem Angebot konnten die Teilnehmenden dann von der Fortbildungsreihe zur „Heritage Interpretation“ profitieren, und diese Methode künftig in ihre Führungen einfließen lassen.

19 Anträge liegen zur Förderung vor

Nach dem Ende der Antragsfrist am 15. November liegen 19 fertige Förderprojekte zur Entscheidung im Biosphärengebiet Schwarzwald vor. Die Gesamtprojektkosten liegen bei 746.238 Euro, die beantragte Förderumme addiert sich auf 399.480 Euro. Zur Verfügung stehen Mittel des Landes in Höhe von 200.000 Euro. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um landwirtschaftliche Anträge: Beantragt sind mehrere Motormäher, mehrere Viehanhänger; der Umbau/die Erweiterung von vorhandenen Gebäuden, eine mobile Schlachtbox und ein Fang- und Behandlungsstand für Rinder. Außerdem behandeln zwei Anträge je ein Klima-Festival und die Umsetzung eines Dachs-Themenwegs. Die Anträge werden nun geprüft und anhand zweier Kriterienkataloge bepunktet. Im April steht dann fest, welche Anträge gefördert werden können.


Was lief noch in der Geschäftsstelle?
Allmende 2.0. liefert Antworten
=====================================================

Anlässlich der Sitzung des Lenkungskreises im Herbst wurde der zweite Zwischenbericht des Projekts Allmende 2.0 vorgestellt. Dieser Bericht konzentriert sich auf die Perspektive der landwirtschaftlichen Betriebe im Biosphärengebiet Schwarzwald in Bezug auf bestehende Herausforderungen und zukunftsweisende Entwicklungen. Aus Betriebsberatungen von 44 Betrieben – dies entspricht etwa einem Drittel der Betriebe im GVV Schönau – konnten detaillierte Ergebnisse erarbeitet werden. Nach den Ergebnissen der Befragung ist die Bereitstellung von Futter auf Wiesen und Weiden im Einklang mit dem Erhalt von Struktur- und Artenreichtum eine wesentliche Herausforderung. Ebenso zählen die Notwendigkeit zur praxistauglichen Umsetzung des Herdenschutzes sowie bauliche Lösungen für Betriebe mit Anbindehaltung zu den wiederkehrenden Themen. Ein positiver Blick in die Zukunft ergibt sich hingegen durch eine Mehrzahl der Betriebe, in denen der Wunsch nach einer Hofnachfolge angestrebt wird und Ideen entwickelt werden, die für die kleinstrukturierte Landwirtschaft im Nebenerwerb zukunftsweisend sind. Den zweiten Zwischenbericht können Sie auf der Webseite herunterladen sowie in gedruckter Form in der Geschäftsstelle anfordern. Das Projekt Allmende 2.0 läuft noch bis April 2022. Bis zum Projektabschluss soll das erarbeitete Zukunftskonzept für Landschaftserhalt und Landwirtschaft vorliegen.
www.biosphaerengebiet-schwarzwald.de/wp-content/uploads/2021/11/Broschu%CC%88re-Zwischenbericht-II-ALLMENDE-2.0_web.pdf

Angelika Schwarz-Marstaller

Angelika Schwarz-Marstaller war mehr als 20 Jahre für das „Ökomobil“ beim Regierungspräsidium Freiburg und damit in der Umweltbildung vor Ort tätig. Die studierte Biologin aus Denzlingen wechselte zum 1. November ins Team des Biosphärengebiets Schwarzwald und übernimmt Aufgaben im Fachbereich Bildung für nachhaltige Entwicklung. Unter anderem kümmert sie sich um die Vorbereitung der Landesgartenschau in Neuenburg 2022, dem Themenweg Barrierefreier Schauinsland und das geplante Wildniscamp in Häusern.

Fiona Purucker

Fiona Purucker (24) studiert an der Hochschule Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) Naturschutz und Landnutzungsplanung im fünften Semester. Sie ist in Stuttgart aufgewachsen und unterstützt die nächsten 3,5 Monate bis Mitte Februar 2022 den Fachbereich für Naturschutz. Sie möchte in alle Aufgaben eines Biosphärengebiets hineinschnuppern und arbeitet schwerpunktmäßig an einem Flyer über Besucherlenkung im Biosphärengebiet.

Natura-2000-Klassenzimmer gehen weiter

In den Herbstmonaten konnten weitere Natura-2000-Klassenzimmer für Schulklassen angeboten werden. Weiterhin betreut das Angebot Anke Haupt von der Agentur „Hauptsache.Draussen“. Bei den Angeboten setzen sich die teilnehmenden Kinder mit dem Thema Natura 2000 auseinander, erfahren mehr über die Flora und Fauna des zu pflegenden Gebiets und erhalten eine Einführung in den Umgang mit Werkzeugen. Ziel der Klassenzimmer ist eine Verzahnung von Ökologie, Pflegeeinsatz und Lebenswelt der Kinder. Eine flexible Termingestaltung machte es möglich, dass 16 von 18 geplanten Aktivitäten trotz der Coronapandemie umgesetzt werden konnten.