Regionale Wertschöpfung steigern, Identität stärken: Lenkungskreis des Biosphärengebiets Schwarzwald entscheidet über neue Förderanträge

By 16. März 2018Pressemitteilungen

Der Lenkungskreis des Biosphärengebiets Schwarzwald hat am Donnerstag in Schönau entschieden, dass in diesem Jahr 23 neue Projekte aus Landwirtschaft, Regionalvermarktung, Tourismus, Bildung und Kultur gefördert werden sollen. Das berichtet das Regierungspräsidium Freiburg in einer Pressemitteilung. Insgesamt fließen damit 281.000 Euro aus Landesmitteln in die von der UNESCO anerkannte Modellregion im Südschwarzwald. Die Antragsteller kommen aus den Landkreisen Lörrach, Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald.

„Bereits im zweiten Jahr des Biosphärengebiets ist das Interesse an unserem Förderprogramm erneut deutlich gestiegen. Das zeigt, dass die Menschen vor Ort Potenzial für die Entwicklung des Südschwarzwaldes sehen und sich dafür engagieren wollen. Das Biosphärengebiet bringt Schwung in diesen Prozess  und schafft eine Zukunftsperspektive für Mensch und Natur“, sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. Das Förderprogramm basiere auf den Kriterien der UNESCO. Ziel sei es, den Erhalt der Schwarzwälder Kulturlandschaft in Einklang zu bringen mit den Anforderungen einer nachhaltigen Wirtschaft. Die regionale Wertschöpfung soll gesteigert und die regionale Identität gestärkt werden.

Von insgesamt 36 eingereichten Förderanträgen wurden diesmal 23 befürwortet. Gefördert werden sollen zum Beispiel ein Konzept zur Vermarktung traditionell hergestellter Holzkohle, die Einrichtung verschiedener Erlebniswege für Wanderer und Konzepte für Museen. Landschaftspflegevereine, eine Weidegenossenschaft und landwirtschaftliche Betriebe erhalten Geld zur Anschaffung von Maschinen zur Landschaftspflege, den Bau tiergerechter Ställe und Einrichtungen zur gemischten Beweidung von Rindern und Ziegen. Die Förderquote der Projekte liegt zwischen 40 und 90 Prozent. Die Projektträger sind Kommunen, private Antragsteller und Vereine aus dem Gebiet. Sie steuern alle einen Eigenanteil bei.

Geschäftsführer Walter Kemkes blickte auf das vergangene Jahr im Biosphärengebiet zurück. „Mit der Einrichtung der Geschäftsstelle in Schönau sind wir durchgestartet. Unter anderem haben wir rund 30 Veranstaltungen und Exkursionen organisiert, Kontakte mit der Wirtschaft geknüpft, Junior Ranger-Gruppen initiiert und erste Forschungsprojekte auf den Weg gebracht.“ Zudem sei das neue Biosphärengebiet in den Medien, auf Messen und Märkten beworben worden. Höhepunkte des Jahres 2018 im Biosphärengebiet seien im Juli das bundesweite Junior Ranger Camp in Bernau sowie das zweite Biosphärenfest im Herbst.

Folgende Anträge hat der Lenkungskreis befürwortet (Fördersumme auf Zehnerstelle gerundet):

  • Aufwertung des „Rinderlehrpfads“ (Gersbach): 27.300 Euro
  • Umsetzung des „Walter Wagner Wegs“ (Todtnau): 5870 Euro
  • Umsetzung des „Sagenwegs“ (Kleines Wiesental): 9950 Euro
  • Umsetzung des „Erlebnisrundwegs Muggenbrunn“ (Todtnau): 16.190 Euro
  • Buchprojekt „Wie es im Schwarzwald einmal war“ (Zell): 8210 Euro
  • Erstellung eines Exposés zur Markscheune Fröhnd (Fröhnd): 1290 Euro
  • Erstellung eines Konzepts zur Vermarktung traditionell hergestellter Holzkohle (Wieden): 7090 Euro
  • Planung und Umsetzung des Imkerweges zur „Waldzeidlerei“ (Dachsberg-Urberg): 23.680 Euro
  • Bienenprojekt Südwärts (Schopfheim): 5070 Euro
  • Beschilderung des Grubengebäudes Finstergrund-Seigerriss (Wieden): 910 Euro
  • Neukonzeption für das Heimatmuseum Resenhof (Bernau): 19.630 Euro
  • Entwicklung eines Konzepts für das Bürstenmuseum Todtnau: 10.580 Euro
  • Brauchtumsfest Kleines Wiesental-Raich 2018 (Raich-Ried): 3400 Euro
  • Besuchsimkerei – Extensives Imkern im Biosphärengebiet (Wieden): 360 Euro
  • Anschaffung eines schleppergezogenen Viehanhängers (Bernau): 15.940 Euro
  • Erneuerung eines Ziegenstalls (Zell): 22.750 Euro
  • Anschaffung eines Motormähers (Zell): 20.690 Euro
  • Bau einer Käseküche (Zell-Adelsberg): 17.740 Euro
  • Bau von Weideeinrichtungen (St. Blasien-Menzenschwand): 11.220 Euro (sowie in den Folgejahren weitere 29.000 Euro)
  • Anschaffung von Geräten zur Streuobsternte (Oberried): 3940 Euro
  • Anschaffung eines handbetriebenen Motormähers (Utzenfeld): 15.940 Euro
  • Anschaffung eines handbetriebenen Motormähers (Schopfheim): 6830 Euro
  • Machbarkeitsstudie für Leuchtturmprojekt im Landkreis Waldshut: 24.870 Euro