Lenkungskreis bewilligt zwölf neue Förderprojekte im Biosphärengebiet Schwarzwald

Der Lenkungskreis des Biosphärengebiets Schwarzwald hat in einer Videokonferenz unter Leitung von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer am Freitag die Entscheidung über die Förderperiode 2021 getroffen. Mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg werden zwölf Projekte in der Gebietskulisse ermöglicht. Die Vorhaben reichen von der Landwirtschaft über Tourismus, Naturschutz bis zu Bildung und Kultur.

„Als international anerkannte Modellregion für nachhaltige Entwicklung leistet das Biosphärengebiet Schwarzwald wertvolle Unterstützung in einer wirtschaftlich unsicheren Lage und initiiert Investitionen direkt in der Region. Das Förderprogramm des Landes ermöglicht es kreativen und rührigen Menschen in Vereinen, Betrieben und Kommunen, ihre Pläne tatkräftig umzusetzen“, erklärte die Vorsitzende des Lenkungskreises, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und freute sich über die große Bandbreite der Vorhaben.

Gefördert werden unter anderem die Ausstattung eines Biosphärenklassenzimmers in der Nachbarschaftsschule Kleines Wiesental, die ökologische Aufwertung eines ehemaligen Schwimmbads zu einem Naturteich in Häusern, eine Veranstaltungsreihe „Wald-Wasser-Boden im Klimawandel“ in Häusern, ein Kinderwanderweg in Dachsberg, ein Mobilitätskonzept für das Kleine Wiesental, ein didaktisches Arboretum zu alten Apfelsorten in Zell, Streuobstpflanzungen im Zeller Bergland sowie diverse landwirtschaftliche Maschinen zur Landschaftspflege.

Insgesamt lagen dem Lenkungskreis in diesem Jahr 16 Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund 385.000 Euro zur Entscheidung vor. Die Vorauswahl durch die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets fand anhand eines Kriterienkatalogs und mit einer breiten Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Behörden sowie des Beirats statt.

Die befürworteten Förderprojekte 2021 im Einzelnen (Fördersummen auf Zehnerstellen gerundet):

· Didaktisches Arboretum zu alten Apfelsorten, Zell im Wiesental: 5.620 Euro (zweijähriges Projekt)
· Ausstattung eines Biosphärenklassenzimmers in der Nachbarschaftsschule Kleines Wiesental: 42.360 Euro
· Insektenschonende Doppelmesserbalken-Mahd, Aitern: 11.480 Euro
· Streuobst-Baumpflanzungen, in Zell im Wiesental: 1350 Euro
· Reihe Wald-Wasser-Boden im Klimawandel, Häusern: 29.360 Euro
· Anschaffung eines Landschaftspflegegeräts, Bernau: 18.480 Euro
· Ökologische Aufwertung eines ehemaligen Schwimmbads zu einem Naturteich, Häusern: 33.320 Euro
· Motormäher mit Messerbalken, Zell im Wiesental: 18.420 Euro
· Doppelmessermähwerk, St. Blasien: 3900 Euro
· Mobilitätskonzept „MOBIL im Tal leben – im Tal bleiben“, Kleines Wiesental: 8930 Euro
· Kinderwanderweg „Dachsweg“, Dachsberg: 14.810 Euro (zweijähriges Projekt)
· Hangspezialmaschine, Aitern: 18.880 Euro

Fünf Projekte werden derzeit als mögliche „Nachrücker“ geführt. Die Geschäftsstelle sieht auch für diese Projektanträge noch alternative Fördermöglichkeiten.

Hintergrundinformation:

Das Förderprogramm „Biosphärengebiet Schwarzwald“ erstreckt sich auf eine etwa 63.236 Hektar große Gebietskulisse, bestehend aus 29 Städten und Gemeinden im Biosphärengebiet Schwarzwald. Jährlich stellt das Land Baden-Württemberg rund 200.000 Euro Fördermittel zur Verteilung bereit. Seit 2017 wurden insgesamt 74 Projekte mit Gesamtkosten von 2,68 Millionen Euro und einer Fördersumme in Höhe von 1,49 Millionen Euro bewilligt (in diesen Zahlen ist die Förderrunde 2021 noch nicht berücksichtigt).

Ehe die Projekte dem Lenkungskreis zur Entscheidung vorgelegt werden, prüfen die Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwarzwald sowie zuständige Behörden (Regierungspräsidium Freiburg und zuständige Landratsämter) und die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg die Anträge auf ihre inhaltliche und förderrechtliche Eignung. Die Landschaftspflegerichtlinie ist landesweit die rechtliche Grundlage für die Förderung von Naturschutzprojekten und somit auch Grundlage für das Förderprogramm „Biosphärengebiet Schwarzwald“.

Der Antragsschluss für die nächste Förderrunde ist am 15. November.