Das Biosphärengebiet Schwarzwald hat in Kooperation mit der Volkshochschule Hochschwarzwald und in Abstimmung mit dem Naturpark Südschwarzwald die ersten Naturpark-Gästeführer fortgebildet: Rund 20 Frauen und Männer aus der Region dürfen nun den Titel „Gästeführer im Biosphärengebiet“ führen. Sie sollen den Gästen im Südschwarzwald die Besonderheiten der von der UNESCO anerkannten „Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung“ nahe bringen – und dabei auch besondere Methoden anwenden. Um das Thema Feuer ging es in einer Weiterbildung für die Biosphären-Gästeführer, einem Workshop zur „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ am vergangenen Samstag in Schönau.
„Bildung für eine nachhaltige Entwicklung bedeutet, Fähigkeiten und Kompetenzen für eine nachhaltige Lebensweise zu erwerben. Dieses Konzept haben wir mit den Gästeführern beim Feuermachen erfahrbar gemacht“, erklärt Bernadette Ulsamer, die in der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets für Bildung zuständig ist. Schwerpunkte des Workshops waren die sinnliche Wahrnehmung verschiedener Brennmaterialien, ein Rollenspiel zum Thema Wärme und Energiegewinnung sowie der Transfer in die Praxis durch Ausprobieren verschiedener Methoden des Feuermachens.
„Der Workshop hat mich in meiner Arbeit als Gästeführer bestärkt und mir viele Anregungen gegeben“, sagt Markus Dutschke aus Todtnau, einer der neuen Gästeführer im Biosphärengebiet. Für die Themen Nachhaltigkeit und Erhalt der Lebensgrundlagen seien heutzutage viele Gäste empfänglich: „Mein Ziel ist es, den Gästen über das Naturerlebnis mit allen Sinnen bewusst zu machen, welche natürlichen Schätze wir vor der Haustür haben und wie wichtig es ist, diese zu erhalten.“ Zum Beispiel biete er einen Spaziergang zum Sonnenaufgang am Stübenwasen an, bei dem die Teilnehmer schweigen und somit die Natur bewusster wahrnehmen. Neu sei eine kleine Wanderung, bei der die Teilnehmer mit verbundenen Augen geführt werden und somit die Natur übers Gehör erleben. Dutschke: „Solche Angebote will ich in Zukunft ausbauen und finde es deshalb toll, dass mich das Biosphärengebiet dabei unterstützt.“
„In Zukunft wollen wir zusammen mit Gästeführern und Touristikern spezielle Angebote für Touristen und Besuchergruppen im Biosphärengebiet entwickeln. Im Idealfall soll dabei das Naturerlebnis mit einem Beitrag für den Natur- und Landschaftsschutz verbunden werden“, so Jan Faßbender, Referent für Regionalentwicklung und Tourismus in der Schönauer Geschäftsstelle. Deshalb seien in Zukunft regelmäßige Fort- und Weiterbildungen für Gästeführer in Zusammenarbeit mit dem Naturpark geplant.