Biosphärische Nachrichten aus dem Schwarzwald (Newsletter II. Quartal 2022)

By 6. Juli 2022Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,

dieser Tage erinnere ich mich sehr gern an Pfingsten vor fünf Jahren, als eine Delegation aus dem Schwarzwald mit Regierungsvizepräsident Klemens Ficht an der Spitze nach Paris zur UNESCO fuhr und voller Stolz mit der Anerkennungsurkunde nach Hause kam. Regierungspäsidentin Bärbel Schäfer sagte damals: „Das Biosphärengebiet spielt in der weltweiten Spitzenklasse der Schutzgebiete ganz oben mit. Die internationale Auszeichnung ist die Anerkennung für das, was im Schwarzwald geleistet wurde – die grünlandreiche Waldlandschaft als einzigartige Kulturlandschaft.“ Nach diesen fünf Jahren können wir mit Stolz sagen, dass es uns gelungen ist, wirtschaftlichen Wohlstand und Wachstum im Einklang mit der Natur in vielen Zukunftsprojekten zu gestalten. Aber wir werden uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen können, sondern haben im Rahmenkonzept fast 90 Ziele, an denen wir in den kommenden Jahren gemeinsam mit Ihnen arbeiten werden.

Am 29. April ist die Imagekampagne deutscher Biosphärenreservate mit einer Sonnenaufgangswanderung am Schauinsland, an Freiburgs Hausberg, gestartet, der Lenkungskreis hat zehn neue Förderprojekte beschlossen, und mit Hinterzarten trägt erstmals eine Gemeinde im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald das Biosphärenfest am 2. Oktober aus.

In den nächsten Wochen bringen wie die Imagekampagne unter dem Titel „Verrückt auf morgen“ zu Ihnen – mit einer Beteiligungswoche Anfang Juli, auf der Landesgartenschau in Neuenburg und mit diversen anderen Veranstaltungen bis zum 22. November. Einen kleinen Überblick bietet Ihnen dieser Newsletter. Viel Spaß beim Lesen wünscht…

Walter Kemkes
Geschäftsführer Biosphärengebiet Schwarzwald

Start für Citizen Science Projekt seit 1. Mai
Bürgerinnen und Bürger als Wissenschaftler

Egal ob Igel, Eichhörnchen oder Dachs – erste Sichtungen können ab dem 1. Mai über einen Erfassungsbogen gemeldet werden. Entdeckungen können sowohl im eigenen Garten, auf der Straße oder auch mitten im Wald erfolgen. Außerdem bezieht sich das Citizen-Science-Projekt ausschließlich auf die Gebietskulisse des Biosphärengebiets Schwarzwald. Wer mitmachen möchte, kann den Erfassungsbogen über die Internetseite des Biosphärengebiets Schwarzwalds herunterladen: www.biosphaerengebiet-schwarzwald.de/service/broschueren-und-flyer/.

Pilotprojekt am Belchen
Wasserversorgung für Weidetiere

Weidetiere wie Rinder, Ziegen und Schafe sind auf sauberes und ausreichendes Tränkewasser angewiesen, das bislang meistens aus oberflächennahen Quellen wie am Belchen stammt. Genau dieses ist in den vergangenen Sommern durch anhaltende Trockenphasen immer knapper geworden. Hinzu kommt, dass die teilweise betagte Infrastruktur wie Leitungen, Quellfassungen und Tränken erneuert werden müssen. Daher hat das Biosphärengebiet Schwarzwald gemeinsam mit der Umweltabteilung des Regierungspräsidiums Freiburg daher das Biosphärengebiet Schwarzwald ein Projekt gestartet, um durch konkrete Maßnahmen die Versorgungslage zu verbessern. Dazu zählt eine Erfassung der vorhandenen Infrastruktur sowie eine mengenmäßige Prognose der Quellschüttungen. Die Ergebnisse werden im kommenden Jahr vorliegen.

Partnernetzwerk
Wissen über Nachhaltigkeit geteilt

Ende April hat eine Fortbildung für neue Partnerinnen und Partner des Biosphärengebiets in der Kernzone Flüh bei Schönau stattgefunden. Biosphären-Ranger Florian Schmidt, Praktikant Jooris Preiser und der Koordinator der Partner-Initiative, Jan Faßbender, begleiteten die insgesamt zwölf Partnerinnen und Partner aus den Bereichen Gastronomie, Landwirtschaft, Kultur- und Bildungseinrichtungen. Unterwegs und draußen wurden grundsätzliches Basis-Wissen wie „Was ist überhaupt ein Biosphärengebiet?“, „Naturschutz und Besucherlenkung“ und „Auswirkungen des Klimawandels“ angesprochen und in der Gruppe diskutiert. Zum guten Schluss gab es noch einen heftigen Wolkenbruch, bei dem die Teilnehmenden Schutz an einem Unterstand suchten und sich bei einem mitgebrachten Tee aufwärmten.

Erstes Treffen des Netzwerks
„Partner lernen Partner kennen“

Anfang Mai haben sich die Partnerinnen und Partner des Netzwerks des Biosphärengebiets Schwarzwald im Besucherbergwerk Finstergrund in Wieden getroffen. Zuerst stand eine Führung durch Mitarbeitende des Besucherbergwerks auf dem Programm: Mit der Grubenbahn ging‘s in den Berg, und Dr. Michael Hauck vom Bergmannsverein Finstergrund Wieden (e. V.) zeigte den Teilnehmenden seine Schätze. Dabei hat neben der kulturhistorischen Bedeutung des Bergbaus für den Südschwarzwald auch die Nachhaltigkeit eine Rolle gespielt. Im Anschluss stellten vier Landwirtinnen und Landwirte aus dem Netzwerk ihre Betriebe und regional produzierte Lebensmittel vor. Das letzte persönliche Treffen der Initiative fand coronabedingt 2019 statt.

Vier neue Partnerbetriebe kommen hinzu
Vergaberat gibt grünes Licht

Ende Juni hat sich der Vergaberat der Partner-Initiative in einer Sitzung für die Aufnahme von vier neuen Partnerinnen und Partnern ausgesprochen. Dies sind das Restaurant-Hotel Sennhütte aus dem Kleinen Wiesental, die Volkshochschule der Stadt Wehr, der Forsthof Frommherz aus Häg-Ehrsberg und das Kulturhaus Todtnau (e.V.) mit dem Bürstenmuseum aus Todtnau. Der Vergaberat besteht aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft, Bildung, Naturschutz und Landwirtschaft. Dieses Gremium befasst sich mit der Qualitätssicherung und entscheidet über die Aufnahme von neuen Partnern.

Vierte Kulinarische Hinterwälder Wochen
Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Was haben sechs Schwarzwälder Landwirtinnen und Landwirte, 21 regionale Gastronominnen und Gastronomen, ein Metzgermeister aus Schönau und mehr als ein Dutzend Hinterwälder Rinder mit dem Biosphärengebiet Schwarzwald gemeinsam? Sie alle tragen zum Gelingen der jährlichen Kulinarischen Hinterwälder Wochen bei. Zwei Wochen lang dreht sich vom 2.bis 15. Oktober alles um das beliebte und schwarzwaldtypische Hinterwälder Rind – kulinarische Genuss-Erlebnisse, Hofbesuch, Marktspaziergang und Biosphärenfest inklusive. Das Hallo beim Netzwerktreffen Ende Mai war groß – es wurden neue Partner begrüßt, alte Erinnerungen aufgefrischt und der Blick nach vorne für die Vorbereitungen gerichtet.

Ergebnisse der DWIF-Studie liegen vor
Positive regionalökonomische Effekte

Das Projekt „Kulinarische Hinterwälder Wochen“ wurde als Fallstudie „Nachhaltiger Tourismus in Biosphärenreservaten“ vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) ausgewählt. Dabei ging es um die Beantwortung der Frage: „Inwiefern können Vermarktungsinitiativen, wie die Hinterwälder Wochen, zu einer nachhaltigen Tourismusentwicklung beitragen und eine positive Wertschöpfung erreichen?“ Die Tourismusagentur dwif aus München untersuchte das Netzwerk auf mögliche regionalökonomische Effekte für das Biosphärengebiet Schqwarzwald. Die Befragung der Teilnehmenden aus Gastronomie, Landwirtschaft und Fleischverarbeitung ergab einen Umsatz von 200.000 Euro, der während der zweiwöchigen Aktion erzielt worden ist.

Gemeinsame Nachhaltigkeitsaktion in Schopfheim
Kleidertausch statt Shopping-Rausch

Unter dem Motto „Kleidertausch statt Shoppingrausch“ fand Ende Juni in der Kulturfabrik Schopfheim eine Kleidertauschbörse statt. Die Börse war eine Aktion der VHS Schopfheim im Rahmen ihres Nachhaltigkeitstages „Sustainable Samstag“ und wurde von den FÖJ-lerinnen Lena Sophie Biskup und Elise Maier initiiert. Beide absolvieren noch bis Ende August 2022 ein freiwilliges ökologisches Jahr in der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald. Am Aktionstag der VHS wurde die ganze Galerie der Kulturfabrik dem Thema Textil und Nachhaltigkeit gewidmet. Kleidertausch schont nicht nur Ressourcen, sondern auch den Geldbeutel. Die Kleidertauschbörse war gut besucht: Wer mitmachen wollte, konnte bis zu zehn gut erhaltene Kleidungsstücke mitbringen und gegen „neue“ Lieblingsteile eintauschen. Das Team des Textil Upcycling Center Lörrach zeigte Ideen, wie ertauschte Kleidungsstücke pfiffig verändert und zu echten Unikaten gemacht werden konnten. Eine Plakatausstellung informierte zu Kleiderproduktion und -herkunft.

Zehn neue Projekte
Förderprogramm macht Erlebnisweg möglich

Der Lenkungskreis des Biosphärengebiets Schwarzwald hat eine Entscheidung für die Förderperiode 2022 getroffen. Mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg werden im Rahmen des Förderprogramms zehn neue Projekte ermöglicht. Mit der Gemeinde Hinterzarten geht die Ausrichtung des Biosphärenfests am 2. Oktober erstmals in eine Gemeinde im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Im Rahmen des Förderprogramms werden in diesem Jahr unter anderem die Anschaffung spezieller Ausrüstung für die Offenhaltung der Landschaft, landwirtschaftliches Zubehör, ein Klimafestival und ein Kindererlebnispfad in Dachsberg (Kreis Waldshut) unterstützt. Insgesamt lagen dem Lenkungskreis 19 Anträge mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 809.000 Euro zur Entscheidung vor. Biosphären-Geschäftsführer Walter Kemkes informierte über die am 29. April mit einer Sonnenaufgangswanderung am Schauinsland startende Imagekampagne für deutsche Biosphärenreservate. Diese wird bis zum 22. November verschiedene Aktionen zur Steigerung der Bekanntheit des Großschutzgebiets bieten und ihren Abschluss im Bundestag in Berlin finden.

Zahl der Nutzenden steigt auf mehr als 610
Neues NNL-Design beim Newsletter

Der Newsletter hat in den vergangenen zwölf Monaten zweimal sein Design verändert: Zuerst wurde er für eine Webumgebung optimiert, nun wurde das neue Corporate Design der „Nationalen Naturlandschaften“ (e.V.) umgesetzt. Nun stellen wir auch den Newsletter im Biosphärengebiet Schwarzwald auf dieses neue Design um. Die Zahl der Nutzenden ist im vergangenen Quartal deutlich um etwa fünf Prozent auf mehr als 610 angestiegen. Die Rückmeldungen zum neuen „Corporate Design“ sind sehr positiv – in Kürze werden Sie dies mit einer neuen barrierefreien Schriftart, der neuen Wortbild-Marke sowie dem bewährten „Weg-Element“ auch auf unserer Webseite vorfinden können.

Imagekampagne am Schauinsland präsentiert
Infostelle am Freiburger Hausberg eröffnet

Mit einer Sonnenaufgangswanderung am Schauinsland ist die Imagekampagne „Verrückt auf Morgen“ Deutscher Biosphärenreservate im Schwarzwald gestartet. Regierungsvizepräsident Klemens Ficht, Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn, die VAG-Vorstände Stephan Bartosch und Oliver Benz sowie Geschäftsführer Walter Kemkes stellten die Inhalte der Imagekampagne vor. Gleichzeitig wurde eine dezentrale Infostelle des Biosphärengebiets in der Bergstation eröffnet. Gemeinsam mit Kooperationspartnern soll die Imagekampagne laufen – neben der Freiburger Verkehrs-AG sind dies die Elektrizitätswerke Schönau (EWS), die Holzbaufirmen Lignotrend und die Bruno Kaiser GmbH.

Naturgartenwettbewerb
Kleinode auf Balkonien und in Terrassien

Naturnahe Kleinode auf engstem Raum sucht das Biosphärengebiet Schwarzwald bei seinem zweiten Naturgarten-Wettbewerb. Es geht um biologische Vielfalt auf Terrassen, Balkonen und in kleinen Gärten. Der Wettbewerb dauert dieses Mal bis 15. August. Die erfolgreichen Teilnehmenden werden beim Biosphärenfest im Oktober in Hinterzarten ausgezeichnet. Als Hauptpreise gibt es in den beiden Kategorien „Balkone/Terrassen“ und „kleine Gärten“ Gutscheine von einer Bioland Gärtnerei im Südschwarzwald im Wert von 250, 150 und 100 Euro zu gewinnen. Die naturnahe Gestaltung zeichnet sich durch eine Förderung der Vielfalt anhand von geeigneten Pflanzen und Nistmöglichkeiten für Insekten und Vögel aus. Bei der Begutachtung wird durch die Fachjury die kreative Ausnutzung des Platzangebots, sowie die ökologische Bearbeitung zunächst an Hand des eingesandten Fragebogens bewertet und durch ein Punktesystem gewichtet. Der Fragebogen kann auf der Homepage des Biosphärengebiets heruntergeladen werden.

Stiftung Naturschutzfonds unterstützt Biosphärengebiet
Naturnahe Quellen erforschen und schützen

Das Biosphärengebiet Schwarzwald engagiert sich seit 2021 mit einem Pilotprojekt für den Schutz naturnaher Quellen im Südschwarzwald. Über ein Vorhaben an einer naturnahen Waldquelle im Bereich Belchen-Hohtann in Aitern (Kreis Lörrach) haben sich Umweltstaatssekretär Andre Baumann und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer am 19. Mai informiert. Das Projekt wird von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg aus Erträgen der Glücksspirale mit 184.000 Euro gefördert.
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Exkursion der Uni Freiburg
Wie werden Ökosysteme effektiv gemanagt?

27 internationale Studierende der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg besuchten Ende April das Biosphärengebiet Schwarzwald. Zusammen mit den örtlichen Forst-Revierleitern wurde bei einer kleinen Wanderung das Management von Kernzonen, Besuchserlebnis und Natur sowie die Waldbewirtschaftung in Pflege-/Entwicklungszonen vielseitig diskutiert. Nachmittags wurden zusammen mit einem landwirtschaftlichen Familienbetrieb Fragen der Offenhaltung und Bewirtschaftungsmöglichkeiten im Naturschutzgebiet Schauinsland thematisiert. Zum Abschluss gab es noch eine Stallbesichtigung.

Umweltverwaltung informiert sich
Bogumilisten lernen Biosphärengebiet kennen

Neue Mitarbeitende der Umweltverwaltung wurden bei einer Wanderung durch den Bannwald Flüh mit Besuchen bei zwei landwirtschaftlichen Betrieben in Fröhnd und bei einer mehrstündigen Wanderung in Todtnauberg zu Themen der Fachbereiche Landnutzung, Naturschutz, Forschung und Monitoring sowie Wirtschaft und Tourismus und Bildung und Kultur im Biosphärengebiet Schwarzwald fortgebildet. Neben landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Themen im Kontext zu Naturschutz ging es auch um den FFH-Lebensraumtyp Borstgrasrasen und seine Arten sowie um Aspekte der Kernzonen am Beispiel des Bannwalds Napf. Bei sonnigem Wetter wurde das Vesper mit regionalen Produkten verzehrt..

Forschung und Monitoring
„Allmende 2.0“ bei Tagung vorgestellt

„Science and Research in, for and with UNESCO Biosphere Reserves“, so lautet der Titel einer mehrtätigen Forschungskonferenz, zu der die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde im Mai Vertreterinnen und Vertreter aus Biosphärenreservaten und Forschungseinrichtungen eingeladen hatte. Etwa 120 Teilnehmende aus über 50 Ländern haben sich zu einer Verbesserung der Bedingungen angewandter Forschung in Biosphärengebieten ausgetauscht. Das Biosphärengebiet Schwarzwald hat das Projekt „Allmende 2.0“ vorgestellt. Ein Konferenzbericht wird in Kürze auf der Webseite der Hochschule hochgeladen werden. Die Konferenz wurde durch Mittel des Bundesamtes für Naturschutz unterstützt.
Foto: Klara Isenmann (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde)

Dritte Prüfung für Junior Ranger
Sieben Kinder ausgezeichnet

Auch bei Eis und Schnee ist ihnen kein Weg zu weit: Sieben Junior Ranger haben trotz Wintereinbruch am Schauinsland die Prüfung bestanden und sich das Abzeichen im Biosphärengebiet Schwarzwald abgeholt. Es war die dritte Junior Ranger Prüfung. Dieses Mal bestanden Milena und Nicolas Strehle, Paolo und Antonia Sallawitz, Maria Schürmeyer, Yara Wittmann und Hanna Lais die Prüfung. Die Kinder bekamen eine Urkunde samt Aufnäher und passendem T-Shirt überreicht.

Starke Nachfrage nach Plätzen
Warteliste für Junior Ranger Gruppe angelegt

Die zwei Junior Ranger Gruppen des Biosphärengebiets Schwarzwald sind komplett belegt. Interessierte Kinder werden auf einer Warteliste geführt, falls Plätze frei werden. Die Junior Ranger beschäftigten sich im Frühjahr unter anderem mit Insekten entlang des Erlebnisrundwegs Muggenbrunn im Rahmen der Naturererlebniswoche der Umweltakademie. Im Anschluss mikroskopierten sie mit dem Ökomobil des Regierungspräsidiums und stellten Samenbomben mit einheimischem Material her.
Die Volunteer Ranger Gruppe (für Kinder und Jugendliche ab 13 Jahren) erfreut sich auch immer größerer Beliebtheit. Eine begrenzte Zahl von wenigen freien Plätzen gibt es noch. Die Volunteer Ranger beschäftigten sich beim letzten Treffen mit nachhaltigem Konsum. Sie stellten gemeinsam selbst Tofu her, überlegten gemeinsam, wie Nachhaltigkeit beim Thema Ernährung umgesetzt werden und wie beispielsweise mit weniger Fleisch gekocht werden kann.

Erzieherinnen und Erzieher bilden sich fort
Theoretische Ansätze der BNE vorgestellt

Die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald hat angehende Erzieherinnen und Erzieher im Anerkennungsjahr mit wesentlichen Inhalten zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung vertraut gemacht. Mit dabei war Anke Haupt vom Bildungsanbieter „Hauptsache.Draussen“, mit dem das Biosphärengebiet erfolgreich bei vielen Projekten zusammenarbeitet. Dazu kamen im Naturfreundehaus in Häusern Erzieherinnen und Erzieher im Anerkennungsjahr aus dem Landkreis Waldshut zusammen. Zuerst erfuhren sie mehr über das Biosphärengebiet und die theoretischen Ansätze der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Später sammelten sie dann im Freien praktische Erfahrung in der kindgerechten Anleitung von natur- und wildnispädagogischen Spielen. Im kommenden Jahr soll das Angebot auch auf die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Lörrach ausgeweitet werden.

Zusammenarbeit mit Ökologiestation Lahr
Bildungskarten zum Hinterwälder Rind erstellt

Als Ergänzung zu den Kulinarischen Hinterwälder Wochen hat das Biosphärengebiet Schwarzwald gemeinsam mit der Ökologiestation Lahr auf dem Langenhard ein eigenes Bildungsangebot für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 4 entwickelt. Es erklärt die Hintergründe der Beweidung und warum die Hinterwälder Rinder einen besonderen Beitrag zur Offenhaltung der Landschaft leisten. Diese Karten können über die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets bezogen werden. Im Rahmen der Vierten Kulinarischen Hinterwälder Wochen ab 2. Oktober ist geplant, dieses Angebot der Öffentlichkeit näher vorzustellen.

Hinweistipps zum Verhalten
Neue Schilder informieren über Kernzonen

In den vergangenen Wochen sind in mehreren Kernzonen der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Waldshut vorerst insgesamt sieben Infotafeln aufgestellt worden. Diese sollen Besucherinnen und Besucher darüber informieren, was Kernzonen eigentlich sind, zu welchem Zweck sie ausgewiesen wurden, welche besonderen Tier- und Pflanzenarten dort vorkommen und wie man sich am besten in einer Kernzone verhalten sollte. Eines der Schilder steht an der Kernzone Faulbach direkt am Einstieg des Wanderweges Richtung St. Wilhelm. Nach und nach sollen in den nächsten zwei Jahren noch weitere Tafeln aufgestellt werden – schwerpunktmäßig in den Landkreisen Lörrach und Waldshut.

Einweihung im nächsten Jahr
Wildniscamp Häusern nimmt Form an

Zurzeit entsteht bei den Naturfreunden in Häusern (Kreis Waldshut) ein erstes Wildniscamp im Biosphärengebiet Schwarzwald. Bereits abgeschlossen ist die aus dem Förderprogramm unterstützte Umgestaltung eines Feuerlöschteichs zu einem naturnahen Amphibienbiotop, wozu die Bülowstiftung nach Vermittlung des WWF den Eigenanteil der Naturfreunde in Höhe von 15.000 Euro übernommen hat. Das eigentliche Wildniscamp wird aus drei Stelzenhäusern bestehen. Die Bauanträge werden gerade vorbereitet, zusätzlich zu den Stelzenhäusern ist auch noch ein Waldklassenzimmer und eine überdachte Feuerstelle vorgesehen. Fertig sein soll das Ganze 2023.

Köpfe
Das Leben der Geschäftsstelle

Die Nachfrage nach Praktika und Plätzen im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) bleibt sehr hoch. Bereits jetzt zur Mitte des Jahres sind sämtliche Kapazitäten für 2022 ausgeschöpft, auch die beiden Plätze bei der Diakonie für den Freiwilligendienst sind bis Ende August 2023 fest vergeben. Die nächste Chance für ein Praktikum im Biosphärengebiet bietet sich für das kommende Jahr. Bewerbungen dafür sind ab Ende Oktober 2022 bei Bernadette Ulsamer unter 07673/889402-4377 oder per E-Mail an bernadette.ulsamer@rpf.bwl.de möglich.

Sven Gerstlauer

Der Commerzbank-Umweltpraktikant aus Augsburg absolviert ein Praktikum im Fachbereich für Regionalentwicklung und Regionalvermarktung sowie im Bereich Presse/Öffentlichkeitsarbeit. Der 27-Jährige studiert „Global Studies – Human Geography“ in Tübingen und hat bereits Erfahrungen im Bereich Photographie, Videoproduktion sowie im Online-Marketing auf Social-Media-Kanälen als selbständiger Unternehmer gesammelt. Er dreht einen Film für die Hinterwälder Wochen und arbeitet an der neuen Unterseite zu den dezentralen Infostellen für die Webseite des Biosphärengebiets Schwarzwald.

Susanne Vorndran

Die Freiburgerin Susanne Vorndran ist seit 15. Februar neben Florian Schmidt als Rangerin im Einsatz. Sie folgt auf Sebastian Wagner, der seit Sommer 2021 bei Forst BW im Bereich Waldpädagogik tätig ist. Sie ist Umweltnaturwissenschaftlerin, hat langjährige Erfahrungen in der Umweltbildung, kennt sich im Forst aus und ist mit der praktischen Landschaftspflege bestens vertraut.

Alexandra Brion

Die 23-Jährige stammt aus dem Schwalm-Eder-Kreis und studiert im sechsten Semester Naturschutzbiologie und Geographie auf Bachelor an der Universität Koblenz-Landau in der Südpfalz. Sie absolviert ein dreimonatiges Praktikum im Fachbereich für Naturschutz und Monitoring. Ihr Schwerpunkt ist das Monitoring von Insekten. Ihr genaues Projekt im Biosphärengebiet Schwarzwald befindet sich noch in der Abstimmung.

170 Veranstaltungen im Erlebniskalender
Mehr als 50 Anbieterinnen und Anbieter

Der neue Erlebniskalender des Biosphärengebiets Schwarzwald ist da: Auf 76 Seiten bietet er mehr als 170 Veranstaltungstipps zwischen Belchen und Schauinsland sowie zwischen Schluchsee und dem Hotzenwald. Erstmals erscheint das Heft in einem neuen Layout, in neuem Format (DIN A5) sowie im neuen Markendesign der „Nationalen Naturlandschaften“ (e.V.). Darüber hinaus haben mehr als 50 Anbieterinnen und Anbieter ihre Veranstaltungen gemeldet. Dabei stehen Aktivitäten an der frischen Luft wie erlebnisreiche Wanderungen zu Kräutern und Pilzen sowie Thementouren zur Bergbauzeit, zur Landwirtschaft oder zur Schwarzwälder Kirschtorte im Mittelpunkt. Interaktive Bildungsangebote und Vorträge für die allgemeine Bevölkerung klären über die hiesige Natur und ihre Bedeutung auf. Erstmals vertreten mit ihren Veranstaltungen sind auch die über das Großschutzgebiet weitergebildeten Biosphären-Guides.

Termine
Anstehende Veranstaltungen

Säulenversammlungen
4.7., 16 Uhr: Säule Bildung für nachhaltige Entwicklung, Institut für Bildung und Management (IKS), Zell im Wiesental
11.7., 16 Uhr; Säule Kultur/Gesellschaft, Hans-Thoma-Museum, Bernau im Schwarzwald
14.7., 18 Uhr; Säule Landnutzung, Feuerwehrgerätehaus Schönau.
21.7., 19 Uhr, Säule Naturschutz, Eventhalle S15, Schwarzwaldstraße 15, Todtnau
4.7., 16 Uhr; Säule Wirtschaft, Institut für Bildung und Management (IKS), Zell im Wiesental

6./9.7.2022: Beteiligungswoche zur Imagekampagne deutscher Biosphärenreservate an verschiedenen Orten in der Gebietskulisse
10.07.2022: 10 bis 18 Uhr, Präsentation des Biosphärengebiets Schwarzwald auf der Landesgartenschau Neuenburg

16.07.2022 (Kernzone Flüh)
13.08.2022 (Herzogenhorn)
03.09.2022 (Wildnispfad St. Wlhelmer Tal)
22.10.2022 (Kernzone Flüh)
jeweils 10 Uhr Rangerführungen, maximale Teilnehmerzahl: 20.

16.07.2022, 9 bis 13 Uhr, Biosphären-Artentag, Biologische Vielfalt zu Füßen des Feldbergs
17.07.2022, 10 bis 13 Uhr, Weideerlebnis für Familien im Menzenschwander Tal

19. bis 21. Juli 2022: Sommerakademie für Senioren, „Gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung“ (Riedlingen in Oberschwaben)

09.09.2022, 14 bis 18 Uhr, Zweites Wildnis-Pfad-Erlebnis-Turnier, Wissensrallye mit Fußballturnier (in Oberried-St. Wilhelm)

24.09.2022, 9 bis 13.30 Uhr, Landschaftspflegetag in Freiburg-Kappel, Beitrag zur Offenhaltung im Dreisamtal