
Förderprojekt des Biosphärengebiets Schwarzwald zeigt Kunst im Einklang mit der Region
Ein neuer Themenweg in St. Blasien lädt dazu ein, Kunstgeschichte auf besondere Weise zu erleben: Am Samstag, 14. Juni, wird im Ortsteil Menzenschwand der Themenweg „Auf den Spuren der Gebrüder Winterhalter“ offiziell eröffnet – ein barrierefreier Kunst- und Kulturpfad, dessen Konzeption und Umsetzung über das Förderprogramm des Biosphärengebiet Schwarzwalds unterstützt wurde. Der Themenweg wurde vom Verein „Winterhalter in Menzenschwand e.V.“ initiiert, der auch das Winterhalter-Museum „Le Petit Salon“ in Menzenschwand in ehrenamtlicher Arbeit betreibt.
Ab 14 Uhr starten geführte Rundgänge am Museum, ab 17 Uhr beginnt der Festakt rund um die alte Dorfkirche in Menzenschwand. Mit dabei sind unter anderem Walter Kemkes, Geschäftsführer des Biosphärengebiets, Adrian Probst, Bürgermeister von St. Blasien, sowie weitere geladene Gäste aus Kultur, Politik und Gesellschaft.
Von einem kleinen Schwarzwalddorf an die Fürstenhöfe Europas
Mit dem neuen Themenweg wird das Lebenswerk der aus Menzenschwand stammenden Malerbrüder Franz Xaver und Hermann Winterhalter anschaulich zugänglich gemacht. Der 3,2 Kilometer lange Rundweg führt durch das Dorf und macht an neun Stationen mit Texten, Bildern und interaktiven Elementen das Wirken der Winterhalter-Brüder erlebbar, die im 19. Jahrhundert von dem kleinen Schwarzwalddorf aus zu international gefeierten Künstlern wurden. Unter anderem schuf Franz Xaver Winterhalter das berühmte Porträt der österreichischen Kaiserin Elisabeth („Sisi“) im weißen Ballkleid.
Neben kunst- und kulturhistorischen Informationen bietet der Weg auch interaktive Elemente, darunter ein Suchspiel für Kinder rund um Sisis funkelnde Haarsterne. Ergänzt wird jede Station durch anschauliche Bilder und QR-Codes mit gastronomischen Tipps in der Umgebung.
Kunst im Einklang mit Natur und Gemeinwohl
„Viele verbinden das Biosphärengebiet Schwarzwald ausschließlich mit Wald, Landschaft und Natur“, erklärt Elisabeth Kaiser, Vorsitzende des Trägervereins Winterhalter in Menzenschwand e. V. „Doch auch Kultur und Gemeinwohlorientierung gehören dazu – und dafür stehen die Winterhalter-Brüder, die mit ihrem enormen Vermögen der armen Gemeinde Menzenschwand unglaublich geholfen haben.“ Das Winterhalter-Museum ist auch zertifizierter Partnerbetrieb des Biosphärengebiets.
Der Themenweg wurde über das Biosphärengebiet Schwarzwald mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Kommunen gefördert – 70 Prozent der Planungs- und 90 Prozent der Umsetzungskosten wurden übernommen. Walter Kemkes: „Projekte wie der Winterhalter-Themenweg machen deutlich, wie eng Kultur, Umwelt und Gesellschaft in unserer Region verwoben sind.“
Eröffnung mit Führungen, Musik und Grußworten
Die offizielle Eröffnung beginnt um 14 Uhr mit geführten Rundgängen, ab 17 Uhr findet der Festakt an der alten Dorfkirche statt – mit musikalischer Begleitung durch Harfenistin Stefanie Kirner und die Bonndorfer Band „MOST – Musik ohne Strom“, regionaler Bewirtung durch die Jugendfeuerwehr Menzenschwand sowie Crêpes von Gemeinderat Klaus Dudarewitsch.
Am Eröffnungstag ist auch das Winterhalter-Museum „Le Petit Salon“ geöffnet. Gezeigt wird neben der Dauerausstellung die neue Sonderausstellung „L’une plus belle que l’autre – Die Eine schöner als die Andere“, mit Frauenporträts der Winterhalter-Brüder – darunter das jüngst in Paris erworbene Gemälde „Mademoiselle de la Cocardière“.
Förderschwerpunkt 2025 für das Engagement der Menschen in der Region
Der neue Themenweg hätte auch gut in den Förderschwerpunkt des kommenden Jahres gepasst: Für die Förderperiode 2026 bekommen Projekte zusätzliche Punkte, die dem Schwerpunkt „Wertschätzung des Engagements für die Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft“ entsprechen. Ziel ist es, mit verschiedenen Projekten sichtbar zu machen, was die Bürgerinnen und Bürger im Biosphärengebiet leisten, um die einzigartige Natur und Kultur des Südschwarzwaldes zu erhalten – sei es beispielsweise Landschaftspflege durch die Landwirte, Kulturpflege durch Vereine wie den Winterhalter-Verein oder ehrenamtliche Kartierung von Quell-Lebensräumen.