Wildniscamp des Biosphärengebiets Schwarzwald in Häusern eröffnet

Menschen laufen auf die Stelzenhäuser - drei Holzhäuser im Kreis um eine Buche, verbunden durch ein Netz und begrenzt durch Holzgeländer, die Stelzen sind an der höchsten Stelle 6 Meter hoch, zugänglich über eine Holztbrücke

Mit zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung, Bildung und Naturschutz wurde heute das Wildniscamp des Biosphärengebiets Schwarzwald in Häusern (Kreis Waldshut) offiziell eröffnet. Staatssekretär Andre Baumann vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Regierungspräsident Carsten Gabbert, Landrat Martin Kistler, Bürgermeister Thomas Kaiser und Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter würdigten das Projekt als bedeutenden Meilenstein für die Bildung für nachhaltige Entwicklung und das Naturerleben in der Region. Die Gesamtkosten für den Bau des Biosphären-Wildniscamps von insgesamt rund 400.000 Euro wurden größtenteils über Fraktionsmittel des Landtags Baden-Württemberg sowie über das Förderprogramm des Biosphärengebiets und die Bülow-Stiftung finanziert.

Das Camp bietet mit drei Stelzenhäusern zum Übernachten, einem Waldklassenzimmer, einer über-dachten Feuerstelle und einem Amphibienteich neue Möglichkeiten, Natur nicht nur zu betrachten, sondern aktiv zu erleben. Das Camp wurde auf dem Gelände der Naturfreunde Häusern und der Gemeinde Häusern errichtet. Es wird gemeinsam durch das Biosphärengebiet und die Naturfreunde betrieben und kann für naturpädagogische Angebote bei der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets gebucht werden.

In seiner Festrede hob Staatssekretär Andre Baumann hervor: „Das Wildniscamp verbindet Naturerleben mit Bildung, Gemeinschaft und Zukunftsperspektiven. Es macht die Umweltbildung im besten Sinne möglich – draußen, praktisch und mit allen Sinnen.“

„Das Wildniscamp ist ein zentraler Baustein für die Bildungsarbeit im Biosphärengebiet“, sagte Regierungspräsident Gabbert: „Hier entsteht ein besonderer Ort, an dem Menschen jeden Alters die Natur verstehen lernen und so auch deren Schutz zu ihrer eigenen Sache machen.“

Bei einem Rundgang erhielten die Gäste Einblicke in die pädagogischen Angebote des Biosphären-Wildniscamps: von der Spurensuche auf dem Pirschpfad über Forschungen am Amphibienteich und im Wald bis hin zu interaktiven Lerneinheiten im Waldklassenzimmer. Schülerinnen und Schüler der Fürstabt-Gerbert-Schule St. Blasien, Försterinnen, Ranger und Mitarbeitende des Biosphärengebiets begleiteten die Führungen.

Walter Kemkes, Geschäftsführer des Biosphärengebiets Schwarzwald, erklärte die bauliche Umsetzung und langfristige Zielsetzung des Camps: „Die Stelzenhäuser stehen zwischen hohen Buchen und sind durch ein Netz verbunden. Wenn man in den Häusern übernachtet oder in dem Netz liegt, fühlt man sich wie ein Teil der Natur. Das Schlafen in den Stelzenhäusern steht so sinnbildlich für ein neues, bewusstes Verhältnis zwischen Mensch und Natur.“

Von Anfang an wurde das Projekt durch Häuserns Bürgermeister Thomas Kaiser tatkräftig unterstützt. „Für mich ist das Biosphärencamp eine große Bereicherung auch für die Gemeinde Häusern“, betonte er bei der Eröffnung.

Zum Ausklang der Veranstaltung trafen sich die Teilnehmenden an der Feuerstelle zu Gesprächen und einem regionalen Buffet.

Bild 1: Natur aktiv erleben: In den Stelzenhäusern des Wildniscamps kann man in luftiger Höhe zwischen Buchen übernachten.

Bild 2: Hier geht’s in die Wildnis: Staatssekretär Andre Baumann, Regierungspräsident Carsten Gabbert (1. u. 2. von links) mit weiteren Teilnehmern der Eröffnung des Biosphären-Wildniscamps in Häusern.

Fotos: Gregor Marstaller